Kontakte knüpfen auf engem Raum

DAUN. Die großen Möglichkeiten der modernen Informationstechnologie liegen in vielen Betrieben noch brach. Bei den ersten Dauner Mediatagen bewiesen jedoch einige Vorzeigefirmen die Bedeutung gerade für den ländlichen Raum.

Rund 100 Besucher kamen zur Medienpräsentation im Technologie- und Gründerzentrum (TGZ) Daun. Auch eine große Gruppe Jugendlicher von der Regionalen Schule Gerolstein war zu Gast. "Es ist der gelungene Auftakt zu einer ganzen Reihe, die in den nächsten Jahren die Chancen der modernen Informationstechnologien für die Region darstellen wird", sagte Organisator Mario W. Müller von der MWM Media Akademie. "Vielleicht gibt es schon 2005 nicht nur Mediatage für das Fachpublikum und für Firmen, sondern für alle, die das Thema interessiert." Mehr Internet ermögliche letztlich mehr Dienstleistung. Diese Gleichung, die gerade in ländlichen Regionen Arbeitsplätze schaffen könne, gelte es vor allem den Inhabern kleinerer Betriebe zu verdeutlichen. Denn dort sei eine gewisse Scheu vor Investitionen in die neuen Technologien noch immer spürbar. "Wer nicht agiert, sondern nur reagiert, läuft Gefahr, bald weg vom Fenster zu sein", betonte Müller. Bei einer Podiumsdiskussion gab es viele Fragen aus dem Publikum: "Wie finde ich heraus, welche Technologie für meinen Betrieb ideal ist? Wie komme ich an kompetente Dienstleister, die mir einen Internetauftritt gestalten? Was bedeuten diese neuen englischen Kürzel?" Angesichts solcher verbreiteter Unsicherheiten sind die Wirtschaftsförderer gefragt in ihrer Lotsenfunktion oder auch Institutionen wie das in Trier ansässige "Klick Kompetenzzentrum Elektronischer Geschäftsverkehr Rheinland-Pfalz". Dessen Projektleiter Patrick Rosar ermutigte die Betriebe zu strategischen Partnerschaften, bemängelte jedoch das oft geringe Interesse: "Die Potenziale, mit Hilfe von IT aus Konkurrenten Partner zu machen, werden zu wenig gesehen." Vor einer zu großen Internet-Gläubigkeit warnte Rosar: "Man sollte IT nicht um jeden Preis forcieren, denn es macht nur Sinn, damit die eigenen Kernkompetenzen zu unterstützen."Pole-Position ist wichtig

Rudolf Büllesbach von der Staatskanzlei der rheinland-pfälzischen Landesregierung: "Medien und IT werden die Entwicklung der Wirtschaftsstandorte grundlegend bestimmen. Es ist wichtig, möglichst die Pole-Position beim Start einzunehmen." Anbieter von IT-Lösungen nutzten die Mediatage als Kontaktbörse und Messe, um darzustellen, wie sie die regionalen Unternehmen in deren Alltagspraxis unterstützen können. "Weil die Räume des TGZ so übersichtlich sind, ist es für uns der ideale Rahmen", lobte Frank Hommelsheim von der Prümer IT-Firma CPS NetCon die Veranstaltung. "Hier entwickeln sich Gespräche viel schneller als sonst auf Ausstellungen üblich."

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