"Kranke gehören ins Bett"

KREIS DAUN. Allmählich füllen sich Kindergartengruppen und Schulklassen wieder. Viele Kinder im Kreis haben zuletzt Erkältungen kalt erwischt. Wie es derzeit aussieht, zeigt eine TV -Umfrage. Und was erkältete Menschen beachten sollten, erklärt Inge Sagemüller, Leiterin des Dauner Gesundheitsamtes.

Marlene May, Leiterin des Kindergartens Uersfeld, kann nichtsmehr schocken. Durchschnittlich acht Kinder fehlten vorige Wochein jeder Gruppe; außerdem waren von den zehn Erzieherinnen viererkrankt. "Wir organisieren den Kindergartenalltag an Tagen mithoher Krankenrate einfach etwas um", erläutert May. Wenn Kinderim Laufe eines Vormittags Fieber bekommen, kümmern sich dieErzieherinnen so weit wie möglich selbst darum. Besorgnis erregend findet sie den Trend, dass verstärkt Kinder trotz Krankheit in den Kindergarten kommen. Berufstätige Eltern scheuten sich gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten wie jetzt, von ihrem Recht auf Beurlaubung wegen der Krankheit eines Kindes Gebrauch zu machen.

Stark gelichtet waren die Bankreihen zuletzt auch an der Grundschule Birresborn. Den "Rekord" habe das vierte Schuljahr aufgestellt, als an einem Tag nur vier von 20 Kindern zum Unterricht erschienen, teilt die Lehrerin Gisela Klasen mit. "Gott sei Dank sind alle Lehrer gesund, sonst wird es schwierig an unserer kleinen Schule." Eine auffallende Häufung kranker Kindern verzeichnet Rektor Alois Kapell von der Grund- und Regionalen Schule Kelberg für eine sechste Klasse. Hier fehlten an einem Tag zwölf von 23 Schülern.

Ähnlich die Situation an der Leopold-von-Daun-Realschule Daun. Zwölf Krankmeldungen in einem sechsten Schuljahr waren Tages-Spitze. Durchschnittlich fehlten zuletzt fünf Schüler pro Klasse, in einigen Klassen fehle aber auch niemand, sagt Direktor Jens Kriegel: "Möglicherweise hat dies mit unserem Prinzip zu tun, die Klassen nach regionalen Gesichtspunkten zusammenzustellen". Von den 37 Lehrern seien derzeit vier krank. Daher habe eine Klasse einen unterrichtsfreien Studientag gehabt und einige Randstunden fielen aus. Genereller Unterrichtsausfall werde jedoch durch Überstunden anderer Lehrer vermieden.

Ebenfalls starke Unterschiede zwischen den Klassen registriert Oberstudiendirektor Peter Sebastian vom Dauner Geschwister-Scholl-Gymnasium. In einer Klasse fehlte die Hälfte der Schüler, in anderen bleiben nur einzelne Plätze leer. "Alles im normalen Bereich", heißt es dagegen an der Berufsbildenden Schule Gerolstein. Unterrichtsausfall an seiner Schule habe nichts mit einem Krankenstand zu tun, erklärt Oberstudiendirektor Heinz Brauns.

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