"Lasst die Schule im Dorf!"

Mehrere Hundert Menschen führte am Samstag das Jubiläum "40 Jahre Hauptschule, zehn Jahre Grund- und Regionale Schule St. Martin" zusammen. Auf dem Programm standen Feierstunde, Ehemaligentreffen und Projektpräsentation.

 Die Feierstunde in Kelberg wurde vom Schulchor eröffnet und beendet. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Die Feierstunde in Kelberg wurde vom Schulchor eröffnet und beendet. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Kelberg. (bb) Dass die Redewendung "Auf dem rechten Weg bleiben" für Kelberger Schüler einmal eine wörtliche Bedeutung hatte, stand am Anfang der unterhaltsamen Zeitreise von Konrektor Karl-Josef Tonner. Waren doch im 18. Jahrhundert - als das Schulhaus noch neben der Kirche stand - der Eingang zur Gefängniszelle links und die Tür zum Schulzimmer rechts. Später stand eine Schule in der Nähe des heutigen Gebäudekomplexes, und der Marktplatz war der Pausenhof.

Im Zeitsprung zeigte Karl-Josef Tonner Fotografien von Schuleinweihung, Sportfest und Feuerwehrübung. Er brachte Schüler, die im Sonntagsanzug auf Klassenfahrt gingen, auf die Leinwand, zeigte Bausünden und Behelfsklassenräume, Berge von Bettwäsche für die Partnerschule in Ruanda.

Er schloss mit einem Foto der architektonisch sehr geglückten, 2006 eingeweihten Sporthalle und mit dem Schriftzug: "Lasst die Schule im Dorf!"

Diesem Appell schloss sich auch der Verbandsgemeinde-Beigeordnete Werner Rätz an, als er von dem "kleinen Erdbeben" sprach, das im vorigen Jahr die Nachricht ausgelöst habe, dass Haupt- und Realschulen zugunsten der "Realschule plus" aufgegeben werden.

"Niemand darf zurückgelassen werden"



Alle Beteiligten sollten sich für "unsere Kelberger Schule" einsetzen, riet Rätz. Regierungsschulrat Herbert Klein (Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier) betonte, dass die Jubiläumsschule sich jederzeit den Herausforderungen gestellt habe. "Sie wird sich auch den kommenden Aufgaben stellen und dabei wie eh und je den Schüler in den Mittelpunkt einer ganzheitlichen Bildung und Erziehung stellen", sagte Klein. Er warnte: "Niemand darf zurückgelassen werden."

Schulleiter Johannes Philipp hatte zu Beginn an das Ende des Volksschulsystems vor 40 Jahren erinnert und Schulleben und Schulfest als ein "Zusammenwirken vieler" bezeichnet. Er hieß ehemalige und derzeitige Lehrer und Schüler willkommen, Vertreter der Eltern, des Schulträgers, der Kommunalpolitik, der Kirche und weitere mit der Schule Verbundene. "Heute feiern wir unsere gute Schulgemeinschaft, und dann stellen wir uns den neuen Herausforderungen", sagte Birgit Pantenburg als Vorsitzende des Fördervereins.

Die Feierstunde wurde vom Schulchor unter Leitung von Rolf Gast umrahmt. Die Viertklässler von Manfred Morsch und Michaela Rauhe führten einen Tanz auf, Klaus Diederichs Klasse 6a spielte Sketche und Erika Lukas' Flötengruppe die Europahymne. Und dann ging's im Takt der Schlagzeugmusik des Schülers Kevin Wirtz hinaus auf den Schulhof zum Feiern - mit Platzkonzert des Musikvereins Bodenbach - sowie in die Klassenräume zum Ehemaligentreffen und zur Besichtigung der Projekttage-Ergebnisse.

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