Lava und Basalt als verlässliches Fundament

ÜDERSDORF. Drei Orte, eine Gemeinde: Seit knapp 35 Jahren sind Üdersdorf, Trittscheid und Tettscheid eine Verwaltungseinheit. Prägend für die Wirtschaft des Hauptorts Üdersdorf: der Abbau der Bodenschätze vulkanischen Ursprungs.

Als die "sympathischen Drei" präsentieren sich Üdersdorf und die Ortsteile Tettscheid und Trittscheid im Internet. Die Dörfer haben eine lange Geschichte, unter "einem Dach" sind sie aber erst seit knapp 35 Jahren. Am 1. Januar 1971 kamen - im Zuge der Verwaltungsrefom - Tettscheid und Trittscheid zu Üdersdorf. Formal sind sie eine Verwaltungseinheit, aber dennoch hat jeder Ortsteil sein Eigenleben, begründet auch daraus, dass die Orte nicht unmittelbar aneinander grenzen, sondern beispielsweise Tettscheid einige Kilometer von Üdersdorf entfernt ist. Aus Texscithe wurde Trittscheid

Urkundlich erstmals erwähnt wurde Tettscheid als Texscithe 1148, während Trittscheid (Dritscheit) erst 1451 offiziell auftaucht. Aus der ersten Urkunde, in der Üdersdorf 1287 erwähnt ist, geht hervor, dass ein Herr "de Palatio" die Einnahmen aus der Pacht des Dorfs "Oistersdorf" dem Kloster Himmerod als eine Art Rente vermacht. Im 18. Jahrhundert waren die Dörfer in der Einwohnerzahl noch nicht so weit voneinander entfernt wie heute: 1773 hatte Üdersdorf 168, Trittscheid 104 und Tettscheid 64 Einwohner. Vor allem der Hauptort ist kräftig gewachsen: Heute wohnen dort knapp über 900 Einwohner, in den Ortsteilen jeweils 135. Einer der ersten Industriezweige war die Herstellung und der Handel mit Holzkohle. Allerdings hatten die Üdersdorfer schon seit jeher andere "Schätze", mit denen auch heute noch so manche Delle im Gemeindehaushalt ausgeglichen werden kann: Lava und Basalt. Es wird vermutet, dass bereits die Römer in Üdersdorf das vulkanische Gestein abbauten. In der Ortschronik ist - vieldeutig - zu lesen: "In der Vergangenheit konnte Üdersdorf immer dankbar auf Bodenschätze vulkanischen Ursprungs zurückgreifen." Aber nicht nur die Gemeindekasse hat vom bis heute währenden Abbau profitiert, sondern es gab und gibt auch immer Arbeitsplätze, und das nicht nur für Üdersdorfer.Die erste Sparkasse kurz vor der Jahrhundertwende

Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts war eine wirtschaftlich gute Zeit für Üdersdorf. 1898 bekam das Dorf eine eigene Sparkasse, und bereits 1897 gab es eine Fernsprechverbindung Daun-Üdersdorf-Niederstadtfeld. Zudem wurde Üdersdorf zum Bergbau-Dorf. Dort wurde - wie in vielen ande- ren Eifelorten - Eisen- und Bleierz in den Gruben "Goldglück", "Ehrenstein", "Viktoria Regia", "Cäcilie" und "Wilhelmine l" abgebaut. Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs wurde der Abbau in Üdersdorf aber beendet. Grundlagen dieses Artikels sind die Orts-Chronik im Internet ( www.uedersdorf.de) und Beiträge in den Heimatjahrbüchern des Kreises Daun 1987 ("700 Jahre Üdersdorf") und 1988 ("Glück auf, Eifeler Steiger") von Hans-Joachim Theis.

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