Maulkorb und das große Schweigen

MEHREN. Im Mordfall Mehren (der TV berichtete) wird hinter den Kulissen derzeit eifrig gearbeitet: Während die Ermittler um Fahndungserfolge bemüht sind, setzt der Arbeitgeber des Getöteten einiges daran, dass ab Montag wieder zum Arbeitsalltag zurückgekehrt werden kann. Nach außen geben sich beide Parteien aber bedeckt.

"Es ist völlig ausgeschlossen, zum jetzigen Zeitpunkt Aussagen zum Stand der Ermittlungen zu geben", sagte Triers Leitender Oberstaatsanwalt Horst Roos auf TV-Anfrage. Ob seine Verschwiegenheit auf eine "heiße" Spur schließen lässt, ließ er dabei nicht durchblicken. Vielmehr sagte er: "Wir müssen jetzt in Ruhe arbeiten." Einzig und allein bestätigte er, dass auch dem Hinweis, dass der Ermordete vier Tage vor seinem Tod mit Gesichtsverletzungen zur Arbeit kam, weiter nachgegangen werde.So wurde zum einen erneut der Tatort von Kripobeamten untersucht. Führungskräfte der Firma haben den Beamten Zugang zur nach wie vor versiegelten Lagerhalle im Gewerbegebiet in Mehren verschafft.

Kollegen des Opfers erneut von Polizei befragt

Vor dieser steht immer noch das mittlerweile zugeschneite Auto des 54-jährigen Niederlassungsleiters, der in der Nacht vor Heilig Abend in der Firma erschlagen worden war. Die in der Paketdienst-Filiale Beschäftigten wurden unterdessen am Donnerstag erneut in Daun von der Polizei befragt. Dabei ging es auch um die Gesichtsverletzungen des späteren Opfers.

Am Montag dürfen die Kollegen erstmals wieder zur Arbeit gehen. Aber nur zur Frühschicht. Nach TV-Informationen wurde die Spätschicht während der dunklen Jahreszeit bis auf weiteres gestrichen, zudem soll ab Montag ein Sicherheitsdienst mit der Bewachung des Firmengeländes beauftragt werden. Diesbezügliche Anfragen beantwortete die Firma aber nicht - weder der zuständige Niederlassungsleiter der übergeordneten Stelle, noch die Firmenzentrale, noch die Pressestelle. Vielmehr legte die Firma ihren Mitarbeitern nach TV-Informationen nahe, sich künftig nicht mehr gegenüber der Presse zu äußern.

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