Neues Entsorgungs-Zeitalter beginnt

Bestellt und nun geliefert: Knapp 50 Prozent der Haushalte in Daun und Gerolstein haben die neue Altpapiertonne. Mehr Müllgebühren müssen die Bürger für das Angebot allerdings nicht zahlen.

 Die Bürger haben bestellt, Mario Kreuder (links) und Martin Nürrenberg liefern aus: In dieser Woche sind in den beiden Städten die neuen Altpapiertonnen verteilt worden. TV-Foto: Stephan Sartoris

Die Bürger haben bestellt, Mario Kreuder (links) und Martin Nürrenberg liefern aus: In dieser Woche sind in den beiden Städten die neuen Altpapiertonnen verteilt worden. TV-Foto: Stephan Sartoris

Daun/Gerolstein. Mario Kreuder, Martin Nürrenberg und weitere ihrer Kollegen hatten in der vergangenen Woche Gelegenheit, in Daun und Gerolstein Ecken kennen zu lernen, die selbst mancher Einheimische nicht kennt. Die Mitarbeiter der Firma Sita waren in der Kreis- und der Brunnenstadt unterwegs, um die neuen blauen Altpapiertonnen auszuliefern, die die Bürger der beiden großen Städte beim Eigenbetrieb Abfallwirtschaft bestellt haben.

Die Resonanz lag nach Auskunft des Leiters des kreiseigenen Betriebs, Reinhard Adrian, "über den Erwartungen. Wir hatten mit einer Quote von etwa 40 Prozent gerechnet." Tatsächlich sind es aber fast 50 Prozent geworden. In Gerolstein haben 1279 von 2733 (47 Prozent) der Haushalte die neue Tonne bestellt, in Daun sind es 1269 von 2641 (48 Prozent).

Der Hauptgrund für die Einführung einer Papiertonne ab 1. Januar nächsten Jahres war laut Kreisverwaltung, dass private Entsorger den Kommunen Konkurrenz auf dem Altpapiermarkt gemacht haben. Auch wenn im Kreis Vulkaneifel bislang keine Privatanbieter aktiv waren, so wollte sich die Verwaltung für den "Ernstfall" wappnen.

"Außerdem ist nicht einzusehen, die wirtschaftlichen Vorteile privaten Entsorgern zu überlassen, denn von einem hohen Altpapierpreis, den wir erlösen können, profitieren in erster Linie unsere Gebührenzahler", heißt es in einer Stellungnahme des Kreises.

Die Einführung wird der neuen Tonne sei zunächst auf Daun und Gerolstein beschränkt, da auch private Entsorger sich diese Städte aussuchen würden. Die kleineren Gemeinden sind für die Entsorger nach Einschätzung des Kreises "uninteressant".

Die Verwaltung will nun beobachten, welche Erfahrungen mit der Altpapiertonne gemacht werden. Dann - auf einen konkreten Zeitpunkt will sich der Kreis nicht festlegen lassen - werde entschieden, wie es weitergehen soll. Eine flächendeckende Einführung der Tonne im Kreis mit seinen rund 25 000 Haushalten sei dabei "durchaus denkbar".

Die Kosten für die Altpapiertonne in Daun und Gerolstein werden sich jährlich auf knapp über 17 000 Euro belaufen. Gegenüber der derzeit im Kreis praktizierten Altpapier-Bündelsammlung entstehen zusätzliche Kosten für die monatlichen Entleerungen, weil der Entsorgungsunternehmer seine Sammelfahrzeuge für die neue Tonne technisch ausrüsten muss.

Die Bürger mit Papiertonne müssen aber keine höheren Müllgebühren befürchten. Sie werden laut Kreisverwaltung "nicht zusätzlich belastet", im Gegenteil, "durch den günstigen Altpapierpreis wird der Gebührenzahler sogar zusätzlich entlastet." Denn der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft rechnet mit einem Reingewinn von insgesamt 180 000 Euro, der sich positiv auf die Gebühren auswirkt.

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