Nicht nur durch den Magen

GEROLSTEIN. Fortsetzung folgt: Die dritte Auflage des beliebten Festes der Nationen wird in diesem Jahr wieder in Gerolstein gefeiert. Der Zuspruch der Teilnehmer ist bereits so groß, dass auch mit einer ähnlich guten Besucherresonanz wie vergangenes Jahr in Daun gerechnet werden kann, wo 3000 Menschen gekommen waren.

Der abwechselnde Veranstaltungsort - mal Gerolstein, mal Daun -hat sich eingespielt, und auch sonst kann der veranstaltende"Arbeitskreis gegen rechte Gewalt" auf einige Erfahrungswerte ausden beiden ersten Multi-Kulti-Festen setzen. Und dennoch gibt\\'sbei der dritten Auflage, die am Sonntag, 4. Mai, ab 11 Uhr imRondell in Gerolstein steigt, mehrere Neuerungen: Erstens ist dasFest in den Veranstaltungsreigen "Kultursommer Rheinland-Pfalz"aufgenommen worden. "Das ist sehr, sehr wichtig für uns, weil wirdadurch viel breiter beworben werden - unter anderem übersInternet - und uns nur noch vor Ort um Publicity bemühen müssen.Und die Finanzierung des Festes steht auf sichereren Beinen",sagt Klaus Heller vom Aktionskreis. Stadt stellt Stadthalle zur Verfügung

Nach Auskunft von Heller zahlt der Verein grundsätzlich keine Honorare an die auftretenden Künstler, sondern lediglich die Werbung, das Dekorationsmaterial und die Zutaten für die Speisen aus aller Welt, die wieder gezaubert werden. "Der Erlös des Essensverkaufs geht aber wieder an den Verein, der damit weitere Veranstaltungen, wie das Fest im Jahr drauf, finanziert", erklärt Christa Karoli. Außerdem hat die Stadt Gerolstein die Stadthalle kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Zweitens wurde die Vorbereitung des Festes in selbstständig operierende Arbeitsgruppen verlagert, und so die Arbeit auf mehr Schultern verteilt.

Und drittens "wird diesmal die Information stärker betont als bislang", sagt Christa Karoli und verweist auf die stattliche Zahl von 30 bis 35 Informationsständen. Dies soll durch eine Neukonzeption erreicht werden: So wird nicht mehr Essensstand an Essenstand gebaut, sondern zu jedem Land wird eine kleine Einheit gebildet - bestehend aus einer Informationsecke, einem Speise-und Getränkeangebot und eben einer kleinen Sitzecke, an der geplaudert werden kann. "So hoffen wir die Besucher eher ins Gespräch über das Land und dessen Kultur bringen zu können."

Oder wie Klaus Heller es - in Erinnerung an das Fest vor einem Jahr - ein wenig überspitzt formuliert: "Damit nicht mehr so ein Chaos herrscht."

Trommler aus Japan, Tänze aus Malaysia

Dass sich auch diesmal wieder Menschen aus aller Welt begegnen und sich gegenseitig Einblicke in ihre Kulturen und ihre Küchen geben, und somit das Ziel der Veranstaltung erreicht wird, davon sind die Veranstalter überzeugt. "Schließlich beteiligen sich bereits an den Vorbereitungen viele Ausländer", sagt Christa Karoli.

Und fürs Bühnenprogramm haben bereits 18 Gruppen ihre Teilnahme zugesagt: Das reicht von Trommlern aus Japan und Ruanda über Tanzgruppen aus Malaysia, Ungarn und Portugal bis hin zu einer brasilianischen Malerin, die eine Performance mit Kindern plant.

Überhaupt ist das Fest nicht nur eines für und von verschiedenen Nationen, sondern auch für die gesamte Familie. So wird einiges für die Kinderbetreuung und -unterhaltung getan. In Geschäftsräumen in der Rondellpassage wird ein Kinderspielraum eingerichtet. Dort lernen die Kleinen unter Betreuung von geschulten Erzieherinnen Spiele aus aller Welt. Und für die größeren Kinder soll sowohl ein Pantomimentheater als auch eine Wissensrallye angeboten werden.

Was die Stimmung betrifft, sind die Veranstalter zuversichtlich. "Es wird ganz schön was los sein", sagt Klaus Heller. Und er geht auch von einer großen Resonanz aus. Denn: "Es sind bereits Künstler und Bands auf uns zugekommen und haben gefragt, ob sie mitmachen dürfen. Das ist für mich ein klares Zeichen, dass sich die Veranstaltung etabliert hat."

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