Radler bitte draußen bleiben

GEROLSTEIN. Gegen eine (wie von der WG Möller vorgeschlagene) Schleife des Kylltalradwegs über die Eselsbrücke und durch die Fußgängerzone hat sich der Gerolsteiner Stadtrat aus Sicherheitsgründen ausgesprochen. Am Ziel, die Radtouristen in die City zu locken, soll aber festgehalten werden. Wie, ist jedoch noch unklar.

Auch der neuerliche Versuch der WG Möller, eine Alternativroute des Kylltalradwegs durch die Innenstadt durchzusetzen, scheiterte. Nachdem der Bauausschuss dem Antrag bereits eine klare Absage erteilt hatte, stimmte auch der Gerolsteiner Stadtrat eindeutig (bei lediglich drei Ja-Stimmen der WG Möller) gegen den Antrag. Fraktionssprecher Hans-Joachim Stief wagte den weiteren Anlauf, weil ihm die Erörterung des Themas viel zu kurz gekommen war. Er führte eine Reihe von Gründen für das Vorhaben an: Sie reichten von der Belebung der Innenstadt durch die Radtouristen über den relativ geringen Aufwand für die neue Route bis hin zu Sicherheitsaspekten. So sagte er: "Permanent stehen Radfahrer, oftmals ganze Pulks, im Kasselburger Weg und wissen nicht, wie sie ungefährdet über die viel befahrene und enge Hochbrücke kommen sollen. Viele fahren dann einfach über den Bürgersteig, obwohl das verboten ist." Denn über die Hochbrücke verläuft der offizielle Radweg. Empört fügte Stief hinzu: "So etwas in einer Radfahrer-Stadt. Und die Stadt sieht offenen Auges zu." Daher plädierte er für die Alternativroute vom Kasselburger Weg über die Eselsbrücke, über die Bundesstraße, durch die Von-Eichendorff-Straße, Hauptstraße und Fußgängerzone. Doch gerade die Sicherheit war es, die ebenfalls die von der CDU angeführte Ratsmehrheit als Gegenargument anführte. Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU) wertete das Überqueren der B 410 an der Eselsbrücke als "Falle" und sagte: "Eine solche Verkehrsführung der Radfahrer ist noch gefährlicher als über die Hochbrücke und nicht zu verantworten." Die Stelle ist unübersichtlich, die Straße viel befahren, und viele der Verkehrsteilnehmer halten sich an besagter Ortsein- beziehungsweise -ausfahrt nicht an Tempo 50. Monika Neumann, Erste Beigeordnete und CDU-Fraktionssprecherin, fügte hinzu: "Und die Fußgängerzone ist zu eng für Radverkehr." Dem entgegnete Sabine Martinetz von der WG Möller bissig: "Aber für Gegenverkehr und einen Kreisverkehr auf dem Rondellvorplatz hätte es nach Vorstellung der CDU vor der Wahl gereicht." Nun wurde die Idee ins Spiel gebracht, eine Radfahrer-Spur entlang der Bundesstraße einzurichten und in Nähe der Fußgängerzone Abstellplätze zu installieren.

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