Spezialeinheit rüstet sich

Über 50 Feuerwehrleute mit 13 Fahrzeugen aus mehreren Feuerwehren bereiten sich mit einer Großübung auf den Ernstfall vor. Der Gefahrstoffzug kommt im ganzen Landkreis zum Einsatz und muss durch regelmäßiges Üben die Einsatzbereitschaft sicherstellen.

 Das Leck kann nicht geschlossen werden. Der Einsatztrupp David Kumar und Christoph Unger aus Daun pumpt den Gefahrstoff aus dem defekten in einen neuen Behälter um. TV-Foto: Mike Fleschen

Das Leck kann nicht geschlossen werden. Der Einsatztrupp David Kumar und Christoph Unger aus Daun pumpt den Gefahrstoff aus dem defekten in einen neuen Behälter um. TV-Foto: Mike Fleschen

Daun. Ein Behälter mit Eisen(III)-chlorid ist bei einer Verpuffung im Betriebsleckraum der Kläranlage Daun leckgeschlagen. Der Gefahrstoff senkt den Phoshatwert im Abwasser. Er ist ätzend, reagiert extrem mit Metall. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr müssen mit dem größtmöglichen Eigenschutz vorgehen. Chemikalienschutzanzüge und Atemgeräte sollen eine Vergiftung verhindern. Am Ort des Geschehens kann der Gefahrstoff nach Sichtung der Lage mit Spezialpumpen umgefüllt werden. Die Gefahr ist gebannt.

Das Unglück war in diesem Fall nur eine Übung. 52 Feuerwehrleute und 13 Fahrzeuge haben sich an der Probe des Ernstfalls beteiligt. "Die Übung ist sehr gut verlaufen, und das Hauptziel, die Dekontamination, wurde ohne Probleme erreicht", bilanziert der Zugführer des Gefahrstoffzuges aus dem Landkreis Vulkaneifel, Thomas Risch. Der Sarmersbacher ist seit 1999 Chef des Zuges. In Zusammenarbeit mit Dirk Götten, einem Mitarbeiter der Kläranlage und selbst Mitglied im Gefahrstoffzug, hatte er das Ereignis vorbereitet. "Der Gefahrstoff wird wirklich von uns verwendet, und ein solcher Einsatz wäre durchaus denkbar" berichtet Götten.

Realität sollte also widergespiegelt werden. Jeder Schritt eines solchen Einsatzes wurde geprobt. So mussten alle Einsatzkräfte, die den abgesperrten Bereich betreten hatten, einen sogenannten Dekonterminationsplatz durchlaufen, auf dem auch das Hauptaugenmerk der Übung lag. Dort wurden die Anzüge von Helfern, die auch Schutzkleidung trugen, gereinigt. Aber nicht nur die Anzüge müssen nach einem solchen Einsatz gesäubert werden. Alle eingesetzten Mittel werden bei Spezialfirmen zum Reinigen abgeliefert.

Der Gefahrstoffzug hat seine Gerätschaften und sein Personal auf mehrere Feuerwehren im Landkreis verteilt. Fahrzeuge stehen in Birgel, Daun, Dreis-Brück, Dockweiler und der Verbandsgemeinde Obere Kyll. Zum Personal können alle Feuerwehrleute des Kreises gehören. So unterstützt beispielsweise die Feuerwehr Waldkönigen die Einheit in Dockweiler. Insgesamt stehen dem Zug circa 50 Kräfte zur Verfügung, die eine Ausbildung zum Tragen der Schutzanzüge abgeschlossen haben.

Der Gefahrstoffzug kommt dann zum Einsatz wenn ein Unfall mit Gefahrgut passiert ist. Um dieses umfangreiche Aufgabengebiet abdecken zu können, ist regelmäßiges Üben zwingend erforderlich. "Mindestens dreimal im Jahr übt der ganze Zug gemeinsam. Einmal davon mit Alarmierung. Die einzelnen Einheiten trainieren noch häufiger" erzählt Risch.

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