Steter Tropfen soll Verwaltungs-Plan höhlen

Von unserem Mitarbeiter HELMUT GASSEN GELENBERG. Nach einem Konzept des Wasserwerks der Verbandsgemeinde Kelberg sollen Bodenbach, Gelenberg, Borler und Bongard in Zukunft ihr Trinkwasser aus der Nohner Kalkmulde bekommen statt wie bisher vom Gruppenwasserwerk Daun. Dagegen wehren sich die vier Gemeinden. Im Gelenberger Bürgerhaus haben sich die Gemeinderäte des Kirchspiels Bodenbach zu einer gemeinsamen Sitzung getroffen. Einziges Thema: Die Trinkwasserversorgung. Momentan werden Bodenbach, Borler, Gelenberg sowie die Kelberger Ortsteile Rothenbach und Meisenthal vom Gruppenwasserwerk Daun mit Trinkwasser der Stufe Eins, der bestmöglichen, versorgt. Bongard wird aus der Quelle am Radersberg versorgt. Diese Quelle wird nach Meinung des Kelberger Werksausschusses aber durch den Bau der A 1 versiegen. "Maßnahmen zur Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung" heißt das Konzept, das in Kelberg entwickelt wurde und nun die Räte vor vollendete Tatsachen stellt. "Wir wollen nicht einfach hinnehmen, was uns da vorgeschrieben wird. Ich werde alles dafür tun, damit wir unser Wasser behalten", sagte Herbert Rollmann, Ortsbürgermeister von Gelenberg. Verwundert zeigten sich die Räte über die Informationspolitik aus dem Kelberger Rathaus. Sie stellten die Frage: Wie kann es sein, dass dieses Konzept elf Monate in Kelberg in der Schublade liegt und niemand erfährt etwas davon? Vorwurf: Konzept erst verspätet bekannt gemacht "Das Konzept stammt aus dem Dezember 2003, aber erst im Oktober 2004, also nach der Kommunalwahl, ist es bekannt gemacht worden. Zu diesem Zeitpunkt war das Projekt von den Gremien in Kelberg schon beschlossen, und die Zuschüsse sind geflossen", erklärte Rollmann. Peter Jax, stellvertretender Werksleiter, argumentierte in der Sitzung, das Land habe aus Sicherheitsgründen und für den Fall einer extremen Trockenheit vorgegeben, alle Orte miteinander zu vernetzen, um in solchen Fällen davon profitieren zu können. Diesem Sicherheitskonzept gewannen Peter Franke, Bürgermeister von Borler, und Rollmann allerdings nichts ab. "Die Sicherstellung der Wasserversorgung, auch in trockenen Jahren, war bei uns immer gewährleistet", sagte Franke. Und für Rollmann ist dieses Konzept "zumindest im Falle des Borlerbachtals höchstens eine Wirtschaftlichkeitsrechnung, wie man möglicherweise seitens des Wasserwerks mehr erwirtschaften kann". Robert Müller (Mitglied des Gemeinderats Bongard) sagte: "Die Wasserwerke Kelberg sind beim Zweckverband Eifel, zu dem auch die Quelle Nohn gehört, mit acht Prozent beteiligt, und es entstehen Kosten. Da ist früher mal ein Vertrag gemacht worden, wofür wir jetzt bluten sollen." Die Versorgung über die so genannte Berglinie von Nohn lehnen die Gemeinderäte kategorisch ab. "Dieses Konzept brauchen wir nicht, weil unsere Wasserversorgung auf absehbare Zeit sicher gestellt ist. Außerdem ist die Qualität des Wassers erheblich schlechter. Wir stehen auf dem Standpunkt: Wir haben besseres Wasser und brauchen kein anderes. Wir wollen auch nicht der Teil der Solidargemeinschaft sein, in der man schlechtes Wasser zum gleichen Preis wie bisher bekommt", meinte Rollmann. Befürchtet werden Schäden an Waschmaschinen, Geschirrspülern und anderen Geräten. Das Nohner Wasser müsse enthärtet werden, um überhaupt auf die Wasserstufe drei zu kommen. VG-Vertreter Jax räumte ein: "Das Nohner Wasser hat einen hohen Kalkgehalt, die Trinkwasserqualität ist aber recht gut." Mit einem angeblichen Kubikmeterpreis von 0,29 Cent gegenüber dem Dauner Preis von 0,88 Cent wolle man die Gemeinden ködern, befürchteten die Sitzungsteilnehmer. "Die Rechnung, die uns hier aufgemacht wird, ist hinten und vorn nicht richtig. Wenn alles rundum dazu kommt, sind wir auf dem Dauner Preis", glaubt Herbert Rollmann, dem sich auch Peter Pauly, Bürgermeister von Bongard anschließt: "Man stellt uns hier ein Konzept vor, wo man mit Händen und Füßen dran fühlen kann, dass es künstlich herbei geführt ist und die Zahlen entsprechend gemacht wurden, um sie uns schmackhaft zu machen. Die Zeche bezahlen wir mit einem höheren Geräteverschleiß." "Daun will uns weiter Wasser liefern, je mehr desto besser, wurde mir gesagt. Auch der Wasserpreis von Daun werde sich in den nächsten Jahren nicht verändern, da alle Investitionen dort abgeschlossen seien", berichtete Rollmann. Er habe in einem Gespräch mit Bürgermeister Karl Häfner und CDU-VG-Ratsmitglied Werner Rätz deutlich gemacht, dass Gelenberg und auch andere im Fall des Falles auch daran denken würden, aus dem Zweckverband Kelberg auszusteigen - so, wie das auch schon andere Gemeinden gemacht hätten (Katzwinkel, Boxberg, Drees, Hörschhausen, Beinhausen, Uersfeld). "Ich erwarte, dass die Gremien sich mit dem Thema noch einmal befassen und eine annehmbare Lösung finden. Das jetzige Konzept machen wir so nicht mit", erklärte Rollmann beiden. Karl Häfner erklärte aufTV -Anfrage, er nehme derzeit zu diesem Thema keine Stellung.

Im Gelenberger Bürgerhaus haben sich die Gemeinderäte des Kirchspiels Bodenbach zu einer gemeinsamen Sitzung getroffen. Einziges Thema: Die Trinkwasserversorgung. Momentan werden Bodenbach, Borler, Gelenberg sowie die Kelberger Ortsteile Rothenbach und Meisenthal vom Gruppenwasserwerk Daun mit Trinkwasser der Stufe Eins, der bestmöglichen, versorgt. Bongard wird aus der Quelle am Radersberg versorgt. Diese Quelle wird nach Meinung des Kelberger Werksausschusses aber durch den Bau der A 1 versiegen. "Maßnahmen zur Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung" heißt das Konzept, das in Kelberg entwickelt wurde und nun die Räte vor vollendete Tatsachen stellt. "Wir wollen nicht einfach hinnehmen, was uns da vorgeschrieben wird. Ich werde alles dafür tun, damit wir unser Wasser behalten", sagte Herbert Rollmann, Ortsbürgermeister von Gelenberg. Verwundert zeigten sich die Räte über die Informationspolitik aus dem Kelberger Rathaus. Sie stellten die Frage: Wie kann es sein, dass dieses Konzept elf Monate in Kelberg in der Schublade liegt und niemand erfährt etwas davon?Vorwurf: Konzept erst verspätet bekannt gemacht

"Das Konzept stammt aus dem Dezember 2003, aber erst im Oktober 2004, also nach der Kommunalwahl, ist es bekannt gemacht worden. Zu diesem Zeitpunkt war das Projekt von den Gremien in Kelberg schon beschlossen, und die Zuschüsse sind geflossen", erklärte Rollmann. Peter Jax, stellvertretender Werksleiter, argumentierte in der Sitzung, das Land habe aus Sicherheitsgründen und für den Fall einer extremen Trockenheit vorgegeben, alle Orte miteinander zu vernetzen, um in solchen Fällen davon profitieren zu können. Diesem Sicherheitskonzept gewannen Peter Franke, Bürgermeister von Borler, und Rollmann allerdings nichts ab. "Die Sicherstellung der Wasserversorgung, auch in trockenen Jahren, war bei uns immer gewährleistet", sagte Franke. Und für Rollmann ist dieses Konzept "zumindest im Falle des Borlerbachtals höchstens eine Wirtschaftlichkeitsrechnung, wie man möglicherweise seitens des Wasserwerks mehr erwirtschaften kann". Robert Müller (Mitglied des Gemeinderats Bongard) sagte: "Die Wasserwerke Kelberg sind beim Zweckverband Eifel, zu dem auch die Quelle Nohn gehört, mit acht Prozent beteiligt, und es entstehen Kosten. Da ist früher mal ein Vertrag gemacht worden, wofür wir jetzt bluten sollen." Die Versorgung über die so genannte Berglinie von Nohn lehnen die Gemeinderäte kategorisch ab. "Dieses Konzept brauchen wir nicht, weil unsere Wasserversorgung auf absehbare Zeit sicher gestellt ist. Außerdem ist die Qualität des Wassers erheblich schlechter. Wir stehen auf dem Standpunkt: Wir haben besseres Wasser und brauchen kein anderes. Wir wollen auch nicht der Teil der Solidargemeinschaft sein, in der man schlechtes Wasser zum gleichen Preis wie bisher bekommt", meinte Rollmann. Befürchtet werden Schäden an Waschmaschinen, Geschirrspülern und anderen Geräten. Das Nohner Wasser müsse enthärtet werden, um überhaupt auf die Wasserstufe drei zu kommen. VG-Vertreter Jax räumte ein: "Das Nohner Wasser hat einen hohen Kalkgehalt, die Trinkwasserqualität ist aber recht gut." Mit einem angeblichen Kubikmeterpreis von 0,29 Cent gegenüber dem Dauner Preis von 0,88 Cent wolle man die Gemeinden ködern, befürchteten die Sitzungsteilnehmer. "Die Rechnung, die uns hier aufgemacht wird, ist hinten und vorn nicht richtig. Wenn alles rundum dazu kommt, sind wir auf dem Dauner Preis", glaubt Herbert Rollmann, dem sich auch Peter Pauly, Bürgermeister von Bongard anschließt: "Man stellt uns hier ein Konzept vor, wo man mit Händen und Füßen dran fühlen kann, dass es künstlich herbei geführt ist und die Zahlen entsprechend gemacht wurden, um sie uns schmackhaft zu machen. Die Zeche bezahlen wir mit einem höheren Geräteverschleiß." "Daun will uns weiter Wasser liefern, je mehr desto besser, wurde mir gesagt. Auch der Wasserpreis von Daun werde sich in den nächsten Jahren nicht verändern, da alle Investitionen dort abgeschlossen seien", berichtete Rollmann. Er habe in einem Gespräch mit Bürgermeister Karl Häfner und CDU-VG-Ratsmitglied Werner Rätz deutlich gemacht, dass Gelenberg und auch andere im Fall des Falles auch daran denken würden, aus dem Zweckverband Kelberg auszusteigen - so, wie das auch schon andere Gemeinden gemacht hätten (Katzwinkel, Boxberg, Drees, Hörschhausen, Beinhausen, Uersfeld). "Ich erwarte, dass die Gremien sich mit dem Thema noch einmal befassen und eine annehmbare Lösung finden. Das jetzige Konzept machen wir so nicht mit", erklärte Rollmann beiden. Karl Häfner erklärte aufTV -Anfrage, er nehme derzeit zu diesem Thema keine Stellung.

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