Unendliches Leid auch nach fast 20 Jahren

DAUN. Zahlreiche Medikamente und Hygieneartikel haben Mitarbeiter des Krankenhauses Daun für die Privatinitiative "Sonne für Kinder von Tschernobyl" gesammelt und gespendet. Und auch die Krankenhausleitung hat sich an der Privatinitiative beteiligt.

38 Kinder aus Weißrussland - Jungen und Mädchen im Alter von sieben bis 15 Jahren - waren auf Initiative der "Sonne für Kinder von Tschernobyl" vor kurzem für knapp vier Wochen zur Erholung bei Gastfamilien im Großraum Lutzerath/Mayen untergebracht.Einige der Kinder besuchten mit ihren Gastmüttern, ihrer Dolmetscherin und ihrer Ärztin das Krankenhaus Daun. Aus einem erfreulichen Grund: Die Mitarbeiterin Marita Scheid aus Lutzerath hatte "kurzerhand" eine Spendenaktion initiiert - und war auf Unterstützung der Geschäftsführung und der Kollegen gestoßen.Von dem gesammelten Geld wurden in der Krankenhausapotheke dringend benötigte Medikamente und Einwegartikel gekauft. Und das Krankenhaus stockte die Ladung dann noch erfreulich auf.Pflegedienstleiter Karl-Heinz Sicken und Geschäftsführer Franz-Josef Jax überreichten Materialspenden im Wert von etwa 2000 Euro. Auch Karla Aurich, die Initiatorin der "Sonne für Kinder von Tschernobyl", war dazu gekommen. Sie freute sich besonders über das Engagement der Krankenhausmitarbeiter. Sie sagte: "Unendlich ist das Leid der kranken Menschen dort in Weißrussland. Daher wünschen wir uns hier in unserer Region noch mehr Unterstützung für diese Mitmenschen." Sie bittet um Spendengelder, aber auch neue Gastfamilien können sich melden.Seit 1991 werden Aufenthalte organisiert

Seit 1991 hat die Initiative rund 40 Kindern einen rund vierwöchigen Erholungsaufenthalt in der Eifel geboten, was jeweils gut 30 Stunden Busfahrt für die Kinder und ihre Betreuer im Bus bedeutete.Dagmar Lülsdorf-Mundersbach aus Lutzerath betreut die Organisation der Unterbringung in den Gastfamilien, die zum Teil schon öfter dabei waren; so wie Lydia Thomas, ebenfalls aus Lutzerath. Sie weiß: "Die Kinder schließt man ins Herz. Die Eltern haben hohes Vertrauen in uns und sind sehr dankbar." Die Verständigung innerhalb der Familien und auch außerhalb würde trotz der sprachlichen Barrieren gut funktionieren. Durch Briefkontakt würden die meisten russischen Familien mit ihren deutschen Gastfamilien Kontakt halten. "Sonne für Kinder von Tschernobyl" ist eine private Initiative mit Sitz in Langscheid bei Mayen, die seit 1990 kranken Kindern und ihren Familien in den noch immer nach dem Reaktor-Unglück 1986 verstrahlten Regionen um Tschernobyl in Weißrussland hilft. Sei es durch die Unterstützung von Bauvorhaben, die Zusammenarbeit mit der Vereinigung von Eltern krebskranker Kinder "Kinder in Not, Minsk" oder eben durch die Möglichkeit eines individuellen Erholungsaufenthalts für ein krankes Kind im Kreis einer Gastfamilie in der Eifel. Informationen und Kontakt: Karla Aurich, Telefon 02655/3296; Internet: www.sonne-fuer-kinder-von-tschernobyl.de; Bankverbindung Stichwort: Sonne für Kinder von Tschernobyl über Caritas Mayen, Kreissparkasse Mayen, Bankleitzahl 57650010, Konto 17400; Volksbank Mayen, Bankleitzahl 57690000, Konto 197042.

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