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DAUN. Die neunte Auflage der Ausbildungsbörse "Aus der Praxis für die Praxis", die der Rotary-Club Daun-Eifel zusammen mit dem Arbeitskreis Schule-Wirtschaft organisiert, war mit 53 Ausstellern und 1000 neugierigen Schülern aus dem Kreis Daun und Bitburg-Prüm erneut ein voller Erfolg.

"Wir wollen Jura studieren und deshalb wollen wir wissen, was wir danach alles machen können", erklären Johannes Kuhl und Daniel Gillenkirchen. Die Prümer Gymnasiasten sitzen bei Norbert Kreten. Der Direktor des Amtsgerichtes Daun meint: "Als Jurist braucht man hohe soziale Kompetenz. Außerdem muss man neben Interesse auch Fleiß mitbringen." Gleich nebenan an den drei Beratertischen für Lehrberufe ist kaum ein Durchkommen. Lehrberufe, soziale Berufe und Arzthelferin sind vor allem bei Mädchen sehr gefragt. Die 15-jährige Linda Haes aus Strohn hat sich einen Platz ergattert. Zufrieden meint sie: "Ich habe sehr viele Informationen bekommen." Ihre Klassenkameradin Nicole Neukirch aus Gillenfeld hat sich nach der Beratung für eine Karriere bei der Bundeswehr entschieden. Sie sagt: "Da hab ich viele Chancen, und im Sanitärbereich würde ich gerne ein Praktikum machen." Andere Schüler sind nicht auf ihre Kosten gekommen. Jule Herbst aus Schönecken mault: "Ich will Kosmetikerin werden, aber dazu wurde nichts geboten." Ihre Freundin Andrea Thibol aus Lasel schließt sich an: "Was anderes als Designerin kommt für mich nicht in Frage, und dazu habe ich hier nichts gefunden." Das werde 2006 anders sein, verspricht Joachim Nitsch vom Rotary-Club. Der Organisator erklärt: "Wir haben viele angefragt, aber keiner ist gekommen. Fürs nächste Jahr hat die Fachhochschule für Management, Medien und Design aus Saarbrücken zugesagt." Neben vielen Firmen beraten auch Vertreter von neun Hochschulen (Vorjahr sieben) die 1000 Schüler aus dem Kreis Daun und den Prümer Schulen. Die Innungen und Berufsschulen lockten mit technischen Modellen. Mit dem glänzenden 1,8-Liter-Motor machen Pepe Blumberg, Lehrer an der Berufsschule Gerolstein, und Heinz Kloep, Vize-Obermeister der Kfz-Innung, Jugendliche neugierig. Kloep meint: "Wir haben zu wenig guten Nachwuchs. Die neue Berufsbezeichnung KFZ-Mechatroniker macht ja schon die Anforderungen an Handwerk, Technik und Elektronik deutlich." Bei der Firma CDP aus Rengen, die 17 Lehrlinge in drei Berufen ausbildet, stehen die Azubis Sergej Spenst und Alex Babak den Schüler Rede und Antwort. Sie fordern: "Die hätten uns viel mehr fragen sollen. Unsere Arbeit macht nämlich irre viel Spaß." Etliche Schüler meinen, im großen Angebot den Überblick zu verlieren. Zwei Mütter aus Hillesheim haben sich mit ihren Töchtern auf den Weg gemacht. Margret Hansen und Brigitte Heinrichs bilanzieren: "Diese Informationen kriegt man sonst nirgendwo in dieser geballten Ladung - im direkten Kontakt mit den Schulen, Firmen oder Lehrlingen." Marcel Thomas aus Prüm will zur Polizei. Aber der Test liegt dem Gymnasiasten im Magen. Er fragt nach der optimalen Vorbereitung. Günter Lambio, Einstellungsberater vom Trierer Polizeipräsidium, legt ihm die Zahlen vor: "850 haben sich beworben, davon wird knapp die Hälfte zum Test eingeladen, und die 25 bis 30 besten werden wir nehmen." Wirklich aufgemuntert sieht Marcel danach nicht aus. Das Rennen um einen Platz ist für die jungen Leute wirklich hart.

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