Verwaltung kriegt was aufs Dach

DAUN. Auch die Verbandsgemeinde Daun setzt immer mehr auf alternative Energien. So wird auf das Dach des Erweiterungsbaus am Rathaus eine Photovoltaik-Anlage installiert. Das hat der Verbandsgemeinderat beschlossen.

Mit zwei Sitzen im Verbandsgemeinde-Rat Daun haben die Grünen kaum eine Chance, ihre Ideen durchzusetzen. Selbst wenn sie von den anderen kleineren Fraktionen unterstützt werden: Das Sagen hat die mit absoluter Mehrheit ausgestattete CDU. Um so froher werden die Grünen über die Zustimmung für ein Projekt sein, dass sie immer wieder in die Diskussion gebracht hatten: den Bau einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des aufgestockten Dienstgebäudes der Verbandsgemeinde-Verwaltung. In der jüngsten Sitzung des VG-Rats hatten die Grünen das Thema erneut auf die Tagesordnung gebracht, trotz der ablehnenden Haltung des VG-Bauausschusses. Für die Grünen erläutere Waltraud Rexroth noch einmal die Gründe, die für eine solche Anlage sprächen. So habe sich die VG 2002 zu der so genannten Lokalen Agenda 21 bekannt, zu deren Zielen das Energiesparen und der Einsatz erneuerbaren Energien gehö-ren.Vom Sinneswandel der CDU überrascht

Nun habe die VG die Chance, für einen relativ geringen Eigenanteil von rund 500 Euro pro Jahr mit der Installation einer Photovoltaik-Anlage zum Energieproduzenten zu werden. Dies sei auch ein Zeichen, dass die VG die Ziele der Lokalen Agenda nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch umsetze, erklärte Waltraud Rexroth. Dass ihr Appell tatsächlich fruchten würde, wusste sie noch nicht, aber es hatte Signale gegeben, dass die CDU ihre ablehnende Haltung zumindest überdacht habe. CDU-Ratsmitglied Heinz Willems (Niederstadtfeld), der sich in der Lokalen Agenda in der VG engagiert, hatte in seiner Fraktion wohl für die Photovoltaik-Anlage geworben. Mit Erfolg: Er erklärte, die CDU-Fraktion habe das Thema noch einmal intensiv diskutiert und stimme nun für den Bau der Anlage. Damit war der Weg frei für diese Investition. Zur Freude von Waltraud Rexroth und ihrem Fraktionskollegen Peter Trim. "Wir sind vom Sinneswandel der CDU angenehm überrascht und sehr, sehr froh über die Entscheidung", sagt Rexroth im Gespräch mit dem TV. Bis vor kurzem war die VG Daun noch nicht als Vorreiterin des Einsatzes erneuerbarer Energien bekannt gewesen, ein erster Schritt wurde aber mit dem Einbau einer Holzhackschnitzel-Heizung für die Grundschule Dockweiler getan, die vor einigen Wochen in Betrieb genommen wurde. Nun also die Photovoltaik-Anlage. Sie kostet 78 000 Euro, wird aber langfristig je zur Hälfte über ein Kapitalmarktdarlehen und über ein Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziert. Die Kreditkosten belaufen sich nach 20 Jahren auf etwa 135 000 Euro. Dem steht aber eine öffentliche Förderung über die Einspeisevergütung über 20 Jahre gegenüber, die sich auf rund 125 000 Euro belaufen soll. Unter dem Strich kommt so die von Waltraud Rexroth genannte Summe von rund 500 Euro zusammen, die die VG jährlich aufwenden muss. Rund 1,4 Millionen Euro werden bis voraussichtlich Mitte kommenden Jahres in Umbaumaßnahmen, Sanierung, Umgestaltung und die Aufstockung des rückwärtigen Gebäudes der VG-Verwaltung investiert. Die Planung muss durch die Entscheidung für die Photovoltaik-Anlage nicht geändert werden, sie wird einfach auf dem neuen Dach installiert.

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