Viel Buddelei am Berg

DAUN. Es wird gehämmert, gebaggert und gebohrt: An der Ecke Bahnhofstraße/Arensbergstraße ist einiges los: Der Discounter erweitert seine Verkaufsfläche, ein Einzelhandelsgeschäft entsteht, und drei Stadthäuser werden gebaut.

 Bei der Arbeit: Der Plus-Markt an der Dauner Bahnhofstraße will seine Verkaufsfläche erweitern. Im gleichen Zuge entstehen an der Arensbergstraße neue Wohngebäude. TV-Foto: Anke Pipke

Bei der Arbeit: Der Plus-Markt an der Dauner Bahnhofstraße will seine Verkaufsfläche erweitern. Im gleichen Zuge entstehen an der Arensbergstraße neue Wohngebäude. TV-Foto: Anke Pipke

Da bewegt sich was: Der Bagger düst von einem Erdhaufen zum nächsten, ein mit Mutterboden beladener LKW rangiert zur Straße und Bauarbeiter stecken ihre Köpfe über großen Plänen zusammen, um die Vorgaben mit den geleisteten Arbeiten abzugleichen - und das alles oft unter den kritischen Beobachtungen mancher Passanten am Bauzaun. Was sie sehen, sind die aktuellen Arbeiten zur Erweiterung der Dauner Plus-Filiale und zum Bau mehrerer Stadthäuser. Projekt kostet rund 800 000 Euro

Zurzeit dominiert noch eine große Baugrube das Stadtbild an der Ecke Bahnhofstraße/Arensbergstraße. Doch schon bald werden die ersten Anzeichen eines neuen Gebäudes zu sehen sein. "Ein neues Lager wird - von der Bahnhofstraße aus gesehen - rechts in den Hang gebaut", erklärt Bauherr Hans Feit. Es sei indes geplant, das alte Lager zu weiterer Verkaufsfläche umzuwandeln. Doch das ist noch nicht alles. Das insgesamt 800 000 Euro schwere Projekt der Industriebau Feit GmbH hat noch mehr zu bieten. Denn an der Straßenecke soll zudem ein Einzelhandel mit 340 Quadratmetern Fläche entstehen. Wer der Mieter dieser Räume ist und was er verkauft, das darf noch nicht verraten werden - soviel ist aber schon klar: "Es ist ein Angebot, das gut zum Plus passt", gibt Hans Feit preis. Unbekannt dagegen sind noch die Mieter, die ab Sommer nächsten Jahres in die neuen "Stadthäuser" an der Arensbergstraße einziehen werden. Ab dem Niveau des neuen Plus-Lager-Daches werden zwei Doppelhäuser und ein Einzelhaus gebaut. Damit erfüllt der Investor Feit nach Jahren eine Auflage der Stadt. Denn nur mit der Zusage, dass diese drei einzelnen Wohngebäude am Arensberg entstehen, habe die Stadt den Bau des Plus-Marktes an diesem Standort genehmigt, erklärt Matthias Brauns, Leiter der Bauabteilung der Verbandsgemeinde Daun. Das war vor vier bis fünf Jahren. "Natürlich ist der Druck auf die Gebrüder Feit gestiegen, diese Auflage zu erfüllen", sagt Brauns. Schließlich wolle die Stadt Daun mit diesen Häusern dem schöneren Stadtbild dienen und den Blick von der Anhöhe nicht direkt auf den Discounter-Komplex fallen lassen."Mauer stammt nicht aus dem Mittelalter"

Zu einem schönen Stadtbild hätte für manchen Kritiker der Baumaßnahmen auch die vermeintlich "historische Stadtmauer" am Arensberg gehört, die den Abrissarbeiten zum Opfer fiel. Man hätte diese Mauer schützen und pflegen müssen, hört man hier und da die Vorwürfe von Bürgern. Doch Regionalhistoriker Alois Mayer beschwichtigt: "Das ist keine ,historische' Mauer." Für eine mittelalterliche Stadtbegrenzung hätte die Mauer doppelt so hoch und dick sein müssen. Er vermutet statt dessen, dass sie seit etwa 1840/1850 das ehemalige Hotel Hommes von der Wiese abgrenzen sollte. Investor Hans Feit liefert weitere Argumente für den Abriss der Mauer: Sie sei zum einen nicht mehr standfest gewesen, und zum anderen hätten nur Fragmente stehen bleiben können. "Wir brauchen ja Zufahrten zu den Häusern", erklärt Feit. Doch bis es soweit ist, düsen noch viele Bagger von einem Erdhaufen zum nächsten.

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