Vier Stunden für den Frieden

DAUN-PÜTZBORN. (bb) Bei der "Langen Nacht der Autoren" in der Galerie May trugen Frauen und Männer - darunter Maria Bernhardt aus Daun und Helmuth Schleder aus Hillesheim - Lyrik und Prosa zum Thema Frieden vor. Veranstalter waren das Bad Kreuznacher Institut für kreatives Schreiben (Inkas) und die Kreisbibliothek.

Neun literarisch wirkende Frauen und Männer und zwei Dutzend Texte, ein Pianist und eine Handvoll Klavierstücke, ein voll besetzter Saal, ein fast vierstündiges Programm. Das ist schon rein rechnerisch die außergewöhnliche Bilanz der "Langen Nacht der Autoren für den Frieden". Zählt man die Vielfalt der Gedichte und Erzähltexte in Stilrichtungen und Ausdrucksmöglichkeiten hinzu, bedenkt man den versierten Vortrag der Autoren und des Pianisten Thomas Michels (Bonn), und beachtet man, wie das Publikum zum Resonanzboden für Worte und Klänge wurde, hat sich in der Tat im zur Galerie umgewandelten ehemaligen Schulsaal Bemerkenswertes zugetragen.Zwei rote Fäden zogen sich durch das Programm. Thematisch war der Frieden vorgegeben. Zuweilen gelang, was der Schriftsteller und Institutsleiter Rüdiger Heins bei der Eröffnung mit Umkehrung von Dynamik bezeichnet hatte. "Wenn Menschen über den Frieden schreiben, geht es meistens um Krieg. Es geht aber auch anders", betonte er und trat den Beweis mit seiner preisgekrönten Erzählung "Das Buchholzer Käthchen" an. Die zweite Schwerpunkt der Veranstaltung war der von Maria Bernhardt geäußerte Gedanke, dass das Schreiben ein "Malen mit Worten" sei.Die Lange Nacht der Autoren gibt es seit 1990; die Premiere war in Bingen. Seit dem 11. September 2001 stand sie jetzt zum dritten Mal unter dem Motto "Autoren für den Frieden". Die Teilnehmer sind Studenten und Dozenten von Inkas, sie lesen honorarfrei, der Erlös fließt in den Literaturpreis des Instituts, den "Bumerang". Ein Heimspiel war die Veranstaltung nicht nur für die Daunerin Bernhardt, sondern auch für Helmuth Schleder aus Hillesheim. "Frieden gibt es nicht geschenkt", lautete seine Erkenntnis aus der alltäglich anmutenden Schilderung eines Untermieters."Ich wünsche Ihnen einen schönen literarischen Abend mit viel Anregungscharakter", hatte Kreisbibliothekarin Stephanie Loenenbach zu Beginn gesagt. "Danke für diesen wunderbaren Abend, er war ein Erlebnis", schrieb eine Besucherin am Ende ins Gästebuch.

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