"Von Wunschträumen Abschied nehmen"

DAUN. (sts) Die Nabu-Gruppe Daun, erklärte Gegnerin des Schneekanonen-Projekts, freut sich, dass die Phalanx der Befürworter in den Räten der Stadt und der Verbandsgemeinde Daun "mehr und mehr bröckelt".

War Stadt- und VG-Ratsmitglied Peter Trim (Bündnis 90/Grüne) in der Vergangenheit recht einsam in seiner Ablehnung der Beschneiungsanlage, sah das in den Ratssitzungen kurz vor Weihnachten schon anders aus. "Erfreulicherweise nimmt die Zahl derer, die einem solchen Vorhaben wenig Chancen einräumen, zu. Sie wuchs im Stadtrat auf acht, im VG-Rat auf 14 in den Haushaltsberatungen vor Weihnachten, darunter sogar Stimmen der Mehrheitsfraktion - und Enthaltungen nicht mitgerechnet", konstatiert Nabu-Vorstandsmitglied Hans-Peter Felten. Aber: "Für den überwiegenden Teil der Ratsmitglieder findet der Klimawandel offenbar nicht statt, denn sie haben sich dafür ausgesprochen, dass in den Haushalten fürs laufende Jahr wieder je 39 000 Euro für die Schneekanonen stehen. Und das in einer Zeit, wo ständig neue Wärmerekorde erzielt werden und einer OECD-Studie zufolge selbst in vielen Alpenregionen demnächst kaum noch Wintersport möglich sein wird." Auf den ersten Blick scheine das Thema Schneekanone Stadt und VG bisher noch nichts gekostet zu haben, erklärt Felten. Die jeweils 39 000 Euro seien ja auch tatsächlich noch nicht ausgegeben worden, und es sei auch noch nicht abzusehen, wann beziehungsweise ob überhaupt diese Gelder ausgegeben werden müssen. Eine Entscheidung durch die dafür zuständige SGD Nord stehe ja noch aus. Im Zusammenhang mit dem Antrag bei der Koblenzer Behörde seien jedoch Gutachten erstellt und Unterlagen gefertigt worden, die "sicherlich nicht zum Nulltarif zu erhalten waren", so Felten. Felten plädiert dafür, dass - ungeachtet von Naturschutzaspekten - die Stadt Daun schon aus Kostengründen auf die Unterstützung des "wenig zukunftsträchtigen Versuchs, unsere Mittelgebirgslandschaft zu einer Skiregion ausbauen zu wollen", verzichtet. "Nun sollten auch die übrigen Ratsmitglieder den Mut aufbringen, von Wunschträumen Abschied zu nehmen und das Thema spätestens bei der nächsten Etatberatung endgültig beenden."

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