Wie Dörfer überleben

Leere Klassen, vernachlässigte Häuser und geschlossene Gaststätten: Der demografische Wandel hinterlässt auch in der Eifel seine Spuren. Wie es weitergehen kann in den Dörfern, darüber informiert das Symposion "Dorfwelten - kulturelles Erbe und demographischer Wandel" am Samstag, 7. November, in Daun.

Daun. (red) Die Symptome sind bekannt: Geschäfte für Lebensmittel sind Mangelware in den Dörfern. Manche Grundschule kann kaum noch Klassenverbände bilden, weil die Kinder fehlen; Kindergärten stehen vor der Existenzfrage. Für den Arzt- und Apothekenbesuch müssen Kranke weit fahren, die Pfarrer betreuen so viele Gemeinden gleichzeitig, dass sie mehr im Auto als in der Kirche sitzen. Der sogenannte demografische Wandel, also vor allem die abnehmende Kinderzahl, hat die ländlichen Regionen längst erreicht - auch die Eifel.

Beim Symposion "Dorfwelten - kulturelles Erbe und demografischer Wandel" des Regionalverbands des Rheinischen Vereins am Samstag, 7. November, von 10 bis 17 Uhr im Forum Daun beleuchten Fachleute aus der Wissenschaft das Thema aus verschiedenen Perspektiven. Zudem sprechen sie über Ursachen und Dynamik, um dann mit Verantwortungsträgern in einen Dialog über die Handlungsmöglichkeiten zu treten.

Man muss kein Schwarzseher sein, um zu erkennen: Diese Entwicklung wird Konsequenzen haben. Bislang aber weiß niemand, welche Folgen das genau sind. Das Symposion will nun Verantwortliche in die Lage versetzen, sachgemäß auf die folgen des demografischen Wandels zu reagieren. Denn hinter dem demografischen Wandel steckt eine enorme Dynamik. Junge Leute ziehen weg, dorthin, wo sie Arbeit und bessere Angebote für ihr Leben finden. Das verändert das Zusammenleben in den Dörfern, die alte, über Generationen gepflegte Dorfgemeinschaft zerbricht. Betroffen ist aber auch die Bausubstanz: Viele Häuser - oft uralt und mit Denkmalwert - stehen leer und verfallen, die Dorfkerne veröden.

Die Gemeinden werben um Zuzug von Familien mit Kindern und weisen Neubaugebiete am Ortsrand aus. Die Folge für die Ortskerne: weitere Verödung. Dieser will die Tagung vorbeugen.

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