Wie sich die Römer im Kreis Daun verewigten

DAUN. Das Buch "Die römische Besiedlung in der westlichen Vulkaneifel" von Peter Henrich ist in der Kreisverwaltung Daun vorgestellt worden. In dem Werk werden die archäologischen Quellen zur Römerzeit in den Verbandsgemeinden Daun, Gerolstein, Hillesheim und Obere Kyll untersucht.

Ob man heute so viel wüsste über die archäologischen Funde im Kreis Daun ohne Johann Ost? Der Pfarrer von Demerath bereiste 1854 den Kreis in seiner damaligen Ausdehnung und sammelte Informationen zu archäologischen Funden sowie zur mittelalterlichen Besiedlung und Kunstgeschichte der Orte. Seine Recherchen fasste er in einem Manuskript unter dem Titel "Die Althertümer in dem Kreis Daun" zusammen. Erkenntnisse des Pfarrers sind eingeflossen

Gedruckt wurde sein Manuskript nie, ging aber nicht verloren, sondern liegt sorgfältig verwahrt im Rheinischen Landesmuseum in Trier. Die Erkenntnisse des Demerather Pfarrers sind in das Werk des 31 Jahre alten Peter Henrich eingeflossen, das im Kreishaus in Daun vorgestellt wurde. Im 425 Seiten starken Buch des gebürtigen Saarländers werden die archäologischen Quellen zur Römerzeit in den Verbandsgemeinden Daun, Gerolstein, Hillesheim und Obere Kyll untersucht. Im Mittelpunkt stehen mehr als 4000 Funde (darunter Goldmünzen und Bronzeobjekte) von 385 Fundstellen, die vom 1. Jahrhundert vor Christus bis ins 8. Jahrhundert nach Christus reichen. Ein Fazit des Autors: Die Zusammenstellung der Fundmeldungen seit dem frühen 19. Jahrhundert zeige, dass im Umfeld fast aller heutigen Ortschaften römische Funde nachgewiesen werden könnten. Herausragende Fundstellen aus römischer Zeit im Kreisgebiet seien die Villa in Leudersdorf, die Grabdenkmäler in Duppach-Weiermühle, der Tempelbezirk "Judenkirchhof" bei Pelm, die Villa Sarabodis in Gerolstein, die Villenanlagen bei Gillenfeld und Strohn sowie der Grabhügel bei Strotzbüsch. Aus dem "ungewissen" wurde ein "gutes" Ende

Im Jahr 2000 hatte Henrich mit den Recherchen für seine Dissertation begonnen, und das damals "ungewisse" habe letztlich ein "gutes Ende" genommen, stellte er fest. Sein Dank ging an die Mitstreiter im Trierer Landesmuseum, aber auch an Landrat Heinz Onnertz, der Henrich die Möglichkeit der Recherchen aus der Luft gegeben hatte, dem Archäologischen Verein Gerolstein sowie allen anderen, die ihm Funde anvertraut hatten. Henrichs Werk wurde 2004 an der Universität Köln als Doktorarbeit angenommen. Der Autor wurde dafür mit dem in diesem Jahr erstmals verliehenen Dr.-Heinz-Cüppers-Preis des Landesmuseums Trier geehrt. Das Buch (425 Seiten mit 153 Tafeln) ist erschienen als Beiheft 30 zur Trierer Zeitschrift für Geschichte und Kunst im Verlag des Rheinischen Landesmuseums Trier. Dort kann das Buch für 58 Euro auch bestellt werden: Rheinisches Landesmuseum, Weimarer Allee 1, 54290 Trier.

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