Zeitungstour als reinster Frühsport

SCHALKENMEHREN. Marlies Dunkel aus Schalkenmehren feiert mit ihrer Familie in diesem Jahr ein Jubiläum. Die "Dunkels" stellen seit 25 Jahren den Trierischen Volksfreund im Maardorf zu.

 Marlies Dunkel hat den TV -Botendienst von ihren fünf Söhnen "geerbt". Derzeit bringt sie mit ihrem Fahrrad den Trierischen Volksfreund zu 70 Abonnenten im Maardorf Schalkenmehren.Foto: Frank Schlimpen

Marlies Dunkel hat den TV -Botendienst von ihren fünf Söhnen "geerbt". Derzeit bringt sie mit ihrem Fahrrad den Trierischen Volksfreund zu 70 Abonnenten im Maardorf Schalkenmehren.Foto: Frank Schlimpen

MarliesDunkel sorgt zuverlässig dafür, dass jeden Morgen dieTageszeitung auf dem Frühstückstisch liegt. Sie hat dieBotenarbeit von ihren fünf erwachsenen Söhnen "geerbt". "Eineganze Zeit lang trug unser Sohn Stefan den TrierischenVolksfreund aus, und seinen Verdienst sparte er an", erinnertsie sich. Später seien seine vier Brüder in seine Fußstapfen getreten. Alle Jungs hätten sich von dem Botenlohn ein Zweirad gekauft.

Jeden Tag sechs Kilometer mit dem Rad unterwegs

Damit wurde das Brüderquintett schließlich endgültig "flügge". Und seither macht sich Marlies Dunkel frühmorgens mit der aktuellen Lektüre aus Eifel, Mosel und Hunsrück auf den Weg zu den Häusern.

Sie ist froh, dass sich inzwischen fast alle Bezieher Zeitungskästen zugelegt haben, damit die Seiten bis zum Lesen auch trocken bleiben.

Und sie berichtet von einer weiteren Erleichterung im Alltag als Zustellerin: "Fast 90 Prozent der TV -Abonnenten im Dorf lassen den monatlichen Rechnungsbetrag vom Konto abbuchen, so bleiben mir Hausbesuche zum Kassieren des Barpreises meist erspart."

Solange es die Witterung zulässt, schwingt sich die Hausfrau mit ihrer Zeitungstasche aufs Fahrrad. Eine dicke Jacke mit Fellkapuze und gut gefütterte Handschuhe geben Schutz vor eisiger Kälte. Fast sechs Kilometer legt die 60-jährige jeden Tag bei Wind und Wetter während ihres Dienstes zurück. 70 Haushalte bedient die TV -Botin derzeit im Maardorf.

Auf der "Holl", einer starken Steigung am Schalkenmehrener Ortsausgang Richtung Daun, ist es einmal zu einem Sturzflug mit dem Drahtesel gekommen. Aber alles war halb so schlimm. "Nur das Rad war ein bisschen verbogen. Mir ist überhaupt nichts passiert und auch nicht dem TV , denn es war die letzte Zeitung, die ich an diesem Tag noch abzugeben hatte", erinnert sich Marlies Dunkel. In der Weihnachtszeit bekomme sie für ihre morgendlichen "Besuche" öfter mal ein Trinkgeld.

Botendienst statt Heimtrainer

Marlies Dunkel schätzt ihr morgendliche Tour auch aus einem sportlichen Grund: "Ich brauche weder Hanteln noch Heimtrainer um fit zu bleiben oder um auf die Figur zu achten. Die morgendliche Zeitungstour ist für mich die beste Möglichkeit zu Frühsportaktivitäten."

In den kommenden Wochen wird die TV -Redaktion weitere Zeitungsboten aus dem gesamten Gebiet der Eifel vorstellen. Im neunten Teil unserer Serie heißt es dann: unterwegs mit Helene Neumann, die den Trierischen Volksfreund seit vielen Jahren in Bickendorf an den Mann und die Frau bringt und dabei zahllosen "Schwätzchen" nicht aus dem Weg gegangen ist.

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