Zweifelhafter Erfolg

Das Kämpfen um den Erhalt der Postfilialen hat in einem von 18 Fällen in den beiden Landkreisen Bitburg-Prüm und Daun wider Erwarten zum Erfolg geführt, in 17 Eifelorten macht die Post zum Jahresende ihre Ladentür für immer dicht.

Für Hallschlag ist das zwar ein schönes Ergebnis, insgesamt aber ein zweifelhafter Sieg. Einer, der nicht über die Ohnmacht der (Kommunal-) Politiker gegenüber dem ehemaligen Staatsbetrieb hinwegtäuschen darf. Ernsthaft in die Entscheidungen einbezogen hat der Gelbe Riese niemanden vor Ort - weder Ortsbürgermeister noch Land- oder Bundestagsabgeordnete - und Bürger schon gar nicht. Es darf daran gezweifelt werden, dass - wie behauptet wird - Hallschlag wegen der etwas besseren Frequentierung gegenüber Walsdorf den Zuschlag erhalten hat. In der gut besuchten Tankstelle in Walsdorf untergebracht, wäre eine Umsatz-Steigerung wahrscheinlich gewesen. Vielmehr ist davon auszugehen, dass der Erhalt von kleinen Postfilialen sich nur nach der Erfüllung gesetzlicher Mindeststandards richtet - hier der Regelung, dass die Post auf einer Fläche von 80 Quadratkilometern mindestens eine stationäre Einrichtung vorhalten muss. Da deckt Hallschlag einen viel größeren Bereich an schwach besiedeltem Gebiet ab, Walsdorf steht immerhin in Konkurrenz zum benachbarten Hillesheim - und ist demnach nur ein überflüssiger Kostenfaktor. Es bedarf keiner Wahrsager-Qualitäten, um vorherzusagen: Der Kahlschlag geht dort, wo das vorgeschriebene Minimum noch nicht erreicht ist, weiter. m.huebner@volksfreund.de

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