Krankenhaus ohne Briefkasten

GEROLSTEIN. (mh) Ärger und Unverständnis regt sich im Krankenhaus Gerolstein, wo die Post den Briefkasten abgehängt hat. "Das ist für das Krankenhaus keineswegs zumutbar", sagt der kaufmännische Direktor Karl-Heinz Schmeier, der der Post einen Brief mit Bitte um Revidierung zugeschickt hat.

Begründet hat er das mit der besonderen Situation des Hauses mit seiner psychiatrischen Abteilung: "Dort haben wir viele Patienten, die wochenlang ans Haus gebunden sind und vielfach mit ihren Freunden und Angehörigen per Post kommunizieren." Dennoch kein Erfolg. Einem Schreiben des Kundenservices der Post zufolge orientiert sich die Auswahl der Standorte an drei Zielen: dem "nachfragegerechten Angebot”, den "Qualitätsvorgaben der Post” und der "Steigerung der Wirtschaftlichkeit”. Als "nachfragegerecht” galt ein Radius von 500 Metern. Inzwischen hält die Post laut Stefan Zimmer von Postservice in Trier 1000 Meter für "noch zumutbar”. Schmeier ist verärgert: "Ich lasse nicht locker, schließlich schicken wir täglich 40 bis 50 Briefe raus. Da kann von Unwirtschaftlichkeit keine Rede sein". Die Briefe werden nun täglich zur Post gebracht. Zum einen wegen der Patienten, zum anderen sei es für das Unternehmen Krankenhaus kein Thema, die Briefe dem Postboten mitzugeben. Schmeier: "Das bedeutet einen Tag Zeitverlust, und den können wir uns nicht leisten."

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