Als wäre nichts geschehen

GEROLSTEIN. Plan ohne Wert? Nach dem Nein der Kommunalaufsicht zum Bau der Leichenhalle 2007 (der TV berichtete), könnte der Haushaltsplan schon bald überholt sein. Bei der heutigen Stadtratssitzung (17 Uhr, Rathaus) wird der Etat – inklusive des Leichenhallen-Vorhabens – verabschiedet.

"Nein, es hat kein weiteres Gespräch mit der Kommunalaufsicht gegeben, das machen wir im nächsten Jahr", antwortete Gerolsteins Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU) auf TV-Anfrage zum Thema Leichenhalle. Laut Schwartz wird der Etat exakt so in den Rat gebracht, wie er vom Ausschuss beschlossen wurde. Und da war das Projekt mit 400 000 Euro als größter Investitionsposten 2007 veranschlagt worden. Weil aber die Unterlagen laut Kommunalaufseher Günter Willems "unvollständig und zu spät" eingereicht worden waren, wurde der Zuschussantrag nach Gerolstein zurückgeschickt. Daher wurde im Gerolsteiner Rathaus zwischenzeitlich überlegt, das Vorhaben über Kredite vorzufinanzieren und den Zuschussantrag für 2008 einzureichen (der TV berichtete). Die andere Alternative wäre, 2007 einen erneuten Anlauf zu versuchen und 2008 mit dem Bau zu beginnen. Dann wäre Geld im 2007er-Haushalt frei. Der ist, anders als das aktuelle Zahlenwerk, wieder ausgeglichen. Und er weist über das Leichenhallen-Projekt ein beachtliches Investitionsvolumen in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro auf. Mit mehr als einer Viertelmillion Euro (exakt 266 000 Euro) werden die Kosten für die notwendige Sanierung der Schauerbach-Stauseeanlagen veranschlagt. Zu den größten Posten zählen aber auch Vorhaben, die ebenfalls bereits für dieses Jahr geplant waren - zum Beispiel der Ausbau der Sarresdorfer Straße. Der städtische Anteil am Bundesprojekt beläuft sich auf schätzungsweise 390 000 Euro für die Erneuerung der Gehwege. Weiterhin steht nach wie vor die Errichtung einer Flutlichtanlage am Sportplatz Lissingen (80 000 Euro) an. Darüber hinaus soll der Kindergarten Lindenanlage Sonnenschutz für die Fenster erhalten (25 000 Euro), die Brücke am Hagebaumarkt saniert werden (40 000 Euro), für allgemeinen Grunderwerb Geld zurückgelegt werden (50 000 Euro) und in der Straße Unter den Dolomiten ein Wanderparkplatz (7500 Euro) angelegt werden. Und auch in den Stadtteilen soll im nächsten Jahr beachtlich investiert werden. So sind veranschlagt: für den Ausbau von Gehwegen entlang der K 33 und der K 48 im Stadtteil Roth 175 000 Euro, für die Erschließung des Baugebiets "Auf dem Acker" in Büscheich 110 000 Euro, für den Teilausbau der Straße "Auf Werth" im Stadtteil Roth 80 000 Euro, für eine Bushaltestelle in Roth 20 000 Euro, für die Gestaltung des Vorplatzes am Gemeindehaus Gees 38 000 Euro, für den Erwerb des Jugendheims in Roth 25 300 Euro, für die Erneuerung der Rückwand der Leichenhalle in Lissingen 20 000 Euro, für den Kauf eines Traktors für den Stadtteil Büscheich 10 000 Euro sowie für die Anlegung von Stellplätzen am Friedhof Hinterhausen und den Kauf von Einrichtungsgegenständen für das Gemeindehaus in Oos jeweils 5000 Euro. Zurückgestellt wurden hingegen die Anlegung eines Fußwegs vom Gemeindehaus bis zur Oberen Straße in Lissingen (20 000 Euro) sowie die Instandsetzung des Ortsausgangs Bewingen bis zum Rastplatz an der L 29 (60 000 Euro). Bei Besichtigungsterminen vor Ort wollen sich die Politiker hier erst noch von der Dringlichkeit der Vorhaben überzeugen.

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