Angst vor allzu großen Sprüngen

GEROLSTEIN. Spare in der Zeit...: Unter diesem Motto hat sich der Finanzausschuss der Verbandsgemeinde (VG) Gerolstein dafür ausgesprochen, den in diesem Jahr erzielten Überschuss nicht auszugeben, sondern auf die hohe Kante zu legen und damit die anstehende Erhöhung der VG-Umlage 2007, die die Dörfer zu zahlen haben, moderater gestalten zu können.

"Es wird definitiv eine Umlagenerhöhung geben, es ist nur noch nicht klar, wie hoch sie ausfallen wird." Mit diesen Worten rechtfertigte Bürgermeister Matthias Pauly (CDU) den jüngsten Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses, den in diesem Jahr erzielten Überschuss der Rücklage zuzuführen. Die endgültige Entscheidung trifft der VG-Rat Ende des Monats. Dank der Einsparung von rund 440 000 Euro steigt die Rücklage auf rund 940 000 Euro. Dieses Geld soll im kommenden Jahr in Teilen dazu verwendet werden, die Umlage weniger stark erhöhen zu müssen. Detaillierte Angaben über die Finanzsituation der VG im nächsten Jahr konnten Pauly und Kämmerer Edgar Weis noch nicht machen, da die Steuerprognosen des Landes erst Anfang Oktober vorliegen. Nach Auskunft der Finanzexperten zeichnet sich aber seit längerem ab, dass die (Gewerbesteuer)-Einnahmen der Stadt ab 2007 massiv sinken werden. Und das strahlt auf die gesamte VG ab. Bei gleichbleibendem Finanzbedarf der VG muss der Umlagesatz dementsprechend angehoben werden. Doch was die Stadt nicht mehr leisten kann, müssen dann die Dörfer auffangen. Bei der Verabschiedung des 2006er-Etats hatte Bürgermeister Pauly dem Gerolsteiner Land bereits "harte Zeiten" prophezeiht. Und die würden harte Maßnahmen bedingen. "Das kann zu einer Anhebung der Umlage bis auf 45 Prozent führen, um die Verbandsgemeinde handlungsfähig zu halten", hatte er gesagt. Ob es so weit kommt, und wie sich die nun beschlossene Erhöhung der Rücklage letztlich mildernd auswirkt, ist noch offen. In der Vergangenheit war es aber auch so, dass die Dörfer in finanziell besseren Zeiten entlastet wurden. So wurde der VG-Umlagesatz nach einer Anhebung zwischen den Jahren 2004 und 2005 von 34 auf 36 Prozentpunkte nach und nach gesenkt: Ende 2005 auf 34 Prozentpunkte und 2006 gar auf 30 Prozentpunkte.

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