Das Aus für die "Nordspange"

Ab durchs Tal: Nachdem die "Große Ortsumgehung" verworfen wurde, will die Stadt Gerolstein, dass beide Tal-Varianten (über die bestehende B 410 sowie durch den Kasselburger Weg parallel zu den Bahngleisen) weiter verfolgt werden. Vor allem soll die künftige Trasse mit den Gemeinden Pelm und Rockeskyll abgestimmt werden.

 Falls die künftige „Ortsumgehung“ für Gerolstein gar keine wird, sondern der Verkehr nach wie vor über die B 410 durch die Brunnenstadt gelotst wird, geht es einerseits darum, die Straße auszubauen, um den Verkehr bewältigen zu können, andererseits, die Autofahrer zum Abbiegen und Einkaufen in Gerolstein zu bewegen. TV-Foto: Mario Hübner

Falls die künftige „Ortsumgehung“ für Gerolstein gar keine wird, sondern der Verkehr nach wie vor über die B 410 durch die Brunnenstadt gelotst wird, geht es einerseits darum, die Straße auszubauen, um den Verkehr bewältigen zu können, andererseits, die Autofahrer zum Abbiegen und Einkaufen in Gerolstein zu bewegen. TV-Foto: Mario Hübner

Gerolstein. Täglich fahren rund 15 000 Autos und LKW über die B 410 (Brunnenstraße) durch Gerolstein. Und in einigen Jahren sollen es noch wesentlich mehr Fahrzeuge sein. Das sagen die Verkehrsprognosen. Dennoch haben die städtischen Gremien eine große Ortsumgehung, die sogenannte Nordspange, aus ökologischen und finanziellen Gründen abgelehnt (der TV berichtete). Möglichst viele Alternativen offen lassen

Eine Entscheidung zugunsten einer der beiden Varianten durchs Tal wurde aber auch nicht gefällt. Vielmehr hat sich der Haupt- und Finanzausschusss der Stadt Gerolstein nun einstimmig dafür ausgesprochen, beide Tallösungen weiter zu verfolgen. Dem übergeordneten Stadtrat, der in dieser Sache am 11. März tagt, wird eine gleichlautende Beschluss-Empfehlung mit auf den Weg gegeben. Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU) sagte auf TV-Anfrage: "Wir wollen uns nicht auf eine Variante festlegen, sondern möglichst viele Alternativen offen lassen." Und er betonte: "Die Entscheidung über die künftige Ortsumgehung Gerolsteins geht - auch wenn andere Stadtpolitiker das anders sehen - nur mit Pelm und Rockeskyll zusammen." Daher werde das Thema außer im Stadtrat auch in den beiden Ortsgemeinderäten sowie abschließend im Verbandsgemeinderat behandelt werden müssen. In Rockeskyll wurde und wird lediglich die große Umgehung ("Nordspange") abgelehnt. In Sachen Tallösung hält man sich indes zurück, da das Dorf von keiner der beiden Varianten betroffen wäre. In Pelm sieht die Sache etwas anders aus: Dort will man sich in der Sitzung des Ortsgemeinderats am 3. April endlich zu einer Meinung durchringen. Das sagte Ortsbürgermeister Wolfgang Zaeper auf TV-Anfrage. In der Dezember-Sitzung, als das Thema erstmals seit Jahren wieder hoch gekocht war, hatte der Pelmer Ortsgemeinderat noch keine Entscheidung gefällt. Ortsbürgermeister Wolfgang Zaeper sagte damals: "Wir haben schwer diskutiert - und vertagt." Einig ist man sich im 1100-Einwohner-Dorf lediglich, dass die jetzige Trassenführung über die bestehende B 410 abgelehnt wird, "denn die schneidet Pelm in zwei Hälften". Bei der "Tal-Lösung" käme für die Pelmer demnach entweder die Variante Kasselburger Weg (entlang der Bahngleise) oder die bestehende B 410-Variante mit Brückenschlag ab der Aral-Tankstelle auf die andere Kyll-Seite infrage. Aber auch die große Umgehung ist laut Zaeper aus Pelmer Sicht noch nicht vom Tisch. Möglichst auch anhalten und in der Stadt bleiben

Diese wiederum wird in Rockeskyll klar abgelehnt. "Zum einen wäre dadurch unser Campingplatz-Projekt tangiert, zum anderen wäre der Ressourcen-Verbrauch viel zu hoch", begründete bereits Stephan Schmitz, Erster Beigeordneter von Rockeskyll. In Gerolstein wiederum geht es laut Stadtbürgermeister Schwartz in Sachen "Ortsumgehung" um Zweierlei: erstens "eine sinnvolle Verkehrsführung für alle Verkehrsteilnehmer, also auch Fußgänger und Radfahrer, hinzubekommen", und zweitens, "von den vielen Menschen, die durch Gerolstein fahren, auch möglichst viele dazu zu bringen, dass sie anhalten und in die Stadt gehen".

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