Das Dorf darf nicht zerschnitten werden

Entscheidung, aber keine letztendliche Festlegung: In Sachen Ortsumgehung Gerolstein und Pelm will die Ortsgemeide Pelm, dass sowohl die talseitige Lösung entlang der Kyll als auch die große Variante weiter verfolgt werden.

Pelm. Die Ortsgemeinde Pelm hat in ihrer jüngsten Ortsgemeinderatssitzung nun endlich auch einen Beschluss in Sachen Ortsumgehung gefällt. Zur Festlegung auf nur noch eine Variante ist es jedoch nicht gekommen. Ortsbürgermeister Wolfgang Zaeper berichtet: "Wir haben uns sowohl für die talseitige Variante entlang von Kyll und Bahn ausgesprochen als auch für die große Lösung." Verworfen wurde lediglich die Variante, die vor dem Pelmer Ortseingang an der Tankstelle Gessner von der B 410 einen Brückenschlag über die Kyll vollzieht, entlang der Bahn verläuft und zwischen Pelm und Rockeskyll wieder zurück über den Fluss auf die bestehende B 410 geführt wird. Zaeper begründet: "Wir sind der Meinung, dass diese Variante keine Chance auf Realisierung hat, da zwei Brückenbauwerke nötig wären. Und so viel Geld wird für eine kleine Gemeinde wie Pelm kaum investiert." Dafür halten die Pelmer als einzige auch weiterhin an der großen Variante (der sogenannten Westumgehung) fest - um Planungsalternativen zu haben. Zaeper führt aus: "Wenn irgendwann einmal gesagt wird: Die Tallösung kann nicht realisiert werden, da sie direkt am Bahnbetriebswerk vorbei führt, in das auch bereits Millionen an öffentlichen Geldern investiert wurden, dann gibt es auf einmal keine Variante mehr." Doch die bestehende Verkehrssituation ist für die Pelmer nicht zu akzeptieren, da durch die B 410 "das Dorf in zwei Hälften geschnitten wird". Von den Räten in Gerolstein und Rockeskyll wurde die große Umgehung wegen des vermutlich starken Eingriffs in die Natur und entgegenstehender Planungen (Campingplatz Rockeskyll) verworfen. In Gerolstein hatte man sich dafür ausgesprochen, beide Tallösungen (entlang der Banhlinie sowie auf der B 410 mit Brückenschlag über die Kyll) weiter zu verfolgen. Nachdem die davon betroffenen Gemeinden inzwischen ihre Entscheidungen getroffen haben, ist es nun am VG-Rat, einen für alle gültigen Beschluss zu fassen. An eine rasche Realisierung ist dennoch nicht zu denken, wie auch Zaeper mutmaßt: "In den nächsten 25 Jahren wird da nichts gebaut werden."

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