Der Geschichten- und Maschinenerfinder

Üxheim-Niederehe · Josua Schmitz ist mit seiner Geschichte "Die Herzgutmachmaschine" für den Literaturpreis Theo (siehe Extra) nominiert worden. Der Preis wird am 22. April in der Staatskanzlei Potsdam verliehen und ist mit einer öffentlichen Lesung verbunden.

 Lust auf alles: Der neunjährige Josua Schmitz liest nicht nur viel, sondern schreibt auch gerne. Jetzt ist er für einen Literaturpreis nominiert. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Lust auf alles: Der neunjährige Josua Schmitz liest nicht nur viel, sondern schreibt auch gerne. Jetzt ist er für einen Literaturpreis nominiert. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Üxheim-Niederehe. Es sprudelt nur so aus Josua hervor: Wie er im November im Trierischen Volksfreund unter den Kindernachrichten den Aufruf zum Schreibwettbewerb "Schreibende Schüler" entdeckt und ihn das Thema "Maschinen" zum Mitmachen geradezu herausgefordert hatte. "Denn ich schreibe gern und ich bastele für mein Leben gern", sagt er und erzählt von selbst gebauten Weihnachtskrippen und Vogelhäusern und seinem bisherigen Berufswunsch "Raketen-Architekt". Neuerdings habe er es sich allerdings anders überlegt: "Ich will normaler Architekt werden", erklärt er.
In seinem Wettbewerbsbeitrag "Die Herzgutmachmaschine" geht es um den Jungen Tommi, der eine Maschine (rund, hellgrün, weich, ferngesteuert) erfindet. Sie ist mit einem Sensor ausgestattet, der wie ein U-Boot an das Herz der Menschen fährt und alle schlechten Gefühle und Gedanken zerstört. "Von diesem Tag an gab es nur noch Frieden und keinen Streit mehr", schreibt Josua am Schluss.
Seine Mutter Michaela Ingenerf-Schmitz brachte die mit Bleistift geschriebene Geschichte im Briefumschlag zur Post. Dass der Beitrag eigentlich getippt als E-Mail nach Berlin geschickt werden sollte, habe sie "im Eifer des Gefechts" übersehen. Umso größer sei die Überraschung gewesen, als die Nachricht kam: Josuas Geschichte gehört zu den 14 besten von insgesamt 500 eingereichten Beiträgen. "Ich habe einen Luftsprung gemacht", erinnert sich Josua. "Wir auch", sagt seine Mutter und spricht damit für ihren Mann Dieter und Josuas Schwestern Vivien (18) und Euphemia (15). Die Nominierten waren am Wochenende in Berlin und haben sich unter professioneller Anleitung auf die öffentliche Lesung im Rahmen der Preisverleihung am 22. April in Potsdam vorbereitet. Josua ist mit seinen neun Jahren bereits in der fünften Klasse am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Daun. Er war nur zwei Jahre in der Grundschule.
Kleiner Student


Er ist außerdem im vierten Semester an der Kinder-Uni in Neuwied. Er nimmt E-Gitarren- und Klavierunterricht und macht Judo. Er züchtet Bananenbäume, hat eine Riesen-Lego-Baustelle in seinem Zimmer, liest "Kommissar Kugelblitz", "Gregs Tagebücher" und "Weltgeschichte für Kinder". Und er ist auf der Suche nach einem alten Kajak, das er restaurieren möchte. "Josua hat einfach Lust auf alles und Ausdauer in allem", erklärt seine Mutter.Extra

Theo ist ein Literaturpreis für Kinder und Jugendliche von neun bis 19 Jahren, den der Verein "Schreibende Schüler" und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Berlin-Brandenburg seit 2008 in drei Altersgruppen sowie in der Kategorie Lyrik verleihen. Die vier Preisträger erhalten eine Theo-Statue, Büchergutscheine und die kostenfreie Teilnahme an einer Sommer-Literaturwoche. Schirmherren des Wettbewerbs sind in diesem Jahr der Regierende Bürgermeister der Stadt Berlin, Klaus Wowereit, und der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Matthias Platzeck. bb

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