Ein Denkmal zur Verkehrsberuhigung

Umdenken in der Planung, viele Anpflanzungen und Begrünung zur Verkehrsberuhigung, schmucke Gehwege verwandeln Dörfer mit landwirtschaftlichen Betrieben wie Wiesbaum zu anheimelnden Orten mit großer Wohnqualität.

Wiesbaum. Der zweite Bauabschnitt zum Ausbau der Kreisstraße 10 in der Ortslage begann vor einigen Wochen. Von der L 27 führt die K 10 in Richtung Birgel zur K 75, knickt ab und mündet in die K 69 von Feusdorf nach Flesten. "Neben dem kompletten Straßenbau erneuern wir Gehwege, Wasserleitung und Teile der Entwässerungsleitung zu den Wohnhäusern", erläuterte Ortsbürgermeister Jakob Blum. Für den Durchgangsverkehr besteht eine Vollsperrung, aber alle Anlieger kommen während der Bauzeit zu ihren Grundstücken. Die ausführende Firma aus Auw versicherte, dass Mitte August wieder freie Fahrt möglich sei.Unschuldig von einer Kriegsschar gemeuchelt

Der Landesbetrieb für Mobilität in Gerolstein plante, den vier Meter hohen Bildstock inmitten des Ausbaubereiches zu versetzen, doch die Bürger und Peter Krebs, der sich seit Jahren mit der Geschichte seiner Heimat befasst, verhinderten das. Das "Denkmal", so nennen die Wiesbaumer das imposante Sandsteinkreuz auf der liebevoll gepflegten Blumeninsel, soll weiterhin zur Beruhigung des Durchgangsverkehrs dienen."Am 17. Oktober 1650 wurde hier der edle und vornehme Herr Johann Oswald Mohr vom Wald im blühenden, unschuldigen Alter von einer Kriegsschar erschlagen", übersetzt Krebs die Inschrift. Projektleiter Robert Simon vom LBM gab die gesamten Baukosten mit 620 000 Euro an. Davon entfallen 464 000 Euro auf den Straßenbauträger Vulkaneifelkreis, 137 000 Euro auf die Ortsgemeinde für die Gehwege, und 18 000 Euro auf die Gemeindewerke. Simon ist zuversichtlich: "Nächste Woche wird schon die Tragschicht gefahren."An den Ausbaukosten für die Gehwege beteiligt sich die Ortsgemeinde mit 35 Prozent und erhält Zuschuss aus dem Entflechtungsgesetz. Die Anlieger zahlen 65 Prozent. "In Wiesbaum gibt es aber eine Besonderheit", so der stellvertretende Leiter des Hillesheimer Bauamtes Eich, "weil die Umgehungsstraße L 27 die Ortslage vom Neubaugebiet in Richtung Flesten trennt, entsteht so eine Abrechnungseinheit, und die Bürger werden anteilig an den Kosten Gehwege beteiligt. In den drei Jahren von 2008 bis 2010 müssen die Anlieger in der Ortslage wiederkehrende Beiträge in gleich bleibenden Jahresraten an die Gemeinde zurückzahlen."

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