Ein Euro für die Blutspende - vom Spender zu zahlen

40 000 Aidswaisen im Bistum Moshi in Tansania brauchen dringend Unterstützung. Pater Benedict Ngimonyi, der in der Gerolstein-Rockeskyller Pfarrei Urlaubsvertretung macht, baut mit der hiesigen Region ein Hilfsprojekt auf. Am Freitag, 17. August, informiert er im Pfarrheim den Pfarreienrat.

 Pater Benedict Ngimonyi aus Tansania baut mit der Pfarreien-Gemeinschaft Gerolstein-Rockeskyll ein Hilfsprojekt für die 40 000 Aidswaisen im Bistum Moshi auf. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Pater Benedict Ngimonyi aus Tansania baut mit der Pfarreien-Gemeinschaft Gerolstein-Rockeskyll ein Hilfsprojekt für die 40 000 Aidswaisen im Bistum Moshi auf. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Gerolstein. (vog) Die Infobroschüre ist fertig. Stolz zeigt der 55-jährige Geistliche die druckfrischen Exemplare. Das sechsseitige Faltblatt wird in den Kirchen der Pfarrei Gerolstein-Rockeskyll ausgelegt. Pater Benedict vertritt in diesem Jahr zum zweiten Mal Pastor Müssenich während des Sommerurlaubs. Bereits seit 1988 macht der Priester aus Tansania Ferienvertretungen im Hunsrück und am Rhein. Über die Freundschaft zur pensionierten Gemeindereferentin Martha Breloer und dem verstorbenen Pastor Rudolf Müller kam der Ostafrikaner in die Eifel. Im Vorjahr hat er erstmals von der Hilfe für Aidswaisen berichtet und knapp 10 000 Euro Spenden gesammelt.Mehr Patenschaften wären wünschenswert

Peter Krämer verwaltet das Spendenkonto. Er sagt: "Es wäre wünschenswert, wenn mehr Patenschaften übernommen würden. Derzeit sind es noch keine zehn." Jetzt soll das Hilfsprojekt ausgebaut werden. Pater Benedict erklärt: "Wir brauchen dringend Unterstützung. Die Medikamente sind sehr teuer, und in Tansania gibt es keine Krankenkasse." Die Bereitschaft zur Blutabnahme wachse. Allerdings müssen die Patienten dafür einen Euro bezahlen - bei einem Monatseinkommen von zehn Euro auf dem Land ein immenser Batzen. Breloer stellt eine Relation her: "In Tansania verdient ein Arzt in gehobener Position im Monat 150 Euro." Auch für den Lebensunterhalt der Aidswaisen kommt das Projekt des Bistums auf. Pater Benedict: "Eigentlich können kinderreiche Familien kein zusätzliches Kind aufnehmen. Wenn doch eine Aidswaise aufgenommen wird, helfen wir mit Lebensmitteln, Schulbüchern und bezahlen die Schuluniform." Ein weiteres Handicap in Tansania ist der dramatische Verlauf des Klimawandels. Pater Benedict: "95 Prozent der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft, und seit zwölf Jahren kämpfen wir verstärkt mit Trockenperioden." Dabei sei der Boden sehr fruchtbar, wenn es genügend regne. Die geringeren Einkommen sind ein Grund dafür, dass noch weniger Aidswaisen ein neues Zuhause finden. Das Bistum Moshi unterhält fünf Krankenhäuser. Pater Benedict: "Wir arbeiten mit der Regierung und vielen Hilfsorganisationen zusammen." Der Bischof von Moshi hat Pater Benedict als "Gesundheitssekretär" ein Empfehlungsschreiben und den Drei-Jahresplan bis 2010 mitgegeben. Am Freitag, 17. August, stellt er ab 20 Uhr im Pfarrheim seine Arbeit dem Pfarreienrat vor. Interessierte sind herzlich eingeladen. Spendenkonto 7900351 bei der Volksbank Eifel-Mitte (58691500), Stichwort "Aids-Waisen-Tanzania".

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