"Ein Schock für uns alle"

Am Tag nach dem Chlorgas-Unfall kehrt im Ferienpark in Gunderath langsam wieder Alltag ein. Schwimmbad und Hauptgebäude stehen wieder zur Verfügung, aber die größte Freude für die Park-Mannschaft ist, dass es den Verletzten den Umständen entsprechend gut geht.

Gunderath. (sts) Einen Vorfall von solcher Dimension hat Boris Ege in seiner beruflichen Karriere noch nicht erlebt, aber nicht nur er steht noch unter dem Eindruck des Chlorgas-Unfalls im Gunderather Ferienpark am Mittwoch: "Dieses Unglück war für uns alle hier ein Schock."Umso mehr freut er sich darüber, dass es den Verletzten, die noch in Krankenhäusern der Region sind, den Umständen entsprechend gut geht. Auf Anfrage des Trierischen Volksfreunds teilte Udo Horn, der Leiter des DRK-Rettungsdiensts mit, dass drezeit noch fünf Patienten im Krankenhaus seien, davon drei noch auf der Intensivstation, allerdings nur unter Beobachtung. Unter den noch medizinisch Betreuten waren laut Ege auch zwei Park-Mitarbeiter, drei weitere hätten bereits nach Hause entlassen werden können.Schnelle und effiziente Unterstützung

Zwischenzeitlich haben Polizei und Center Parcs-Spezialisten nach intensiven Ermittlungen die Ursache des Unfalls im Park Heilbachsee geklärt. "Menschliches Fehlverhalten" bei der Abfüllung der Schwefelsäure in den Vorratstank der Schwimmbadanlage habe zum Gasaustritt geführt, heißt es in einer Presseerklärung der Center Parcs Germany GmbH mit Sitz in Köln. Die Chemikalie sei aus Versehen in den falschen Tank gepumpt worden, wodurch sich Chlorgas gebildet habe. "Wir bedanken uns noch einmal bei allen Behörden, Rettungsdiensten und der Verbandsgemeinde Kelberg für die schnelle und effiziente Unterstützung unserer Mitarbeiter vor Ort", ergänzt Manager Ege.Die am späten Mittwochabend beschlossene Evakuierung von Teilen des Parks war auch eine logistische Herausforderung für das Park-Personal. "Es wurde in einem Nebengebäude, in dem sich unsere so genannte ,Kids factory' befindet, kostenlos Abendessen ausgegeben", berichtet Ege. Nach erfolgreicher Entsorgung der Chemikalien hätten Umweltexperten nach intensiven Messungen der Schadstoffkonzentration in der Luft grünes Licht für die Wiedereröffnung des Schwimmbads und des Hauptgebäudes, in dem sich unter anderem Läden und Restaurants befinden, gegeben, so dass die Park-Angebote ab Donnerstag wieder uneingeschränkt hätten genutzt werden können. Der Chlorgas-Unfall hat laut Ege dazu geführt, dass die Gäste aus elf Bungalows frühzeitig abgereist sind. Insgesamt sind derzeit 400 Häuser belegt. Bislang gehe man davon aus, dass es keinerlei Stornierungen geben werde wegen des Vorfalls: "Es gab am Mittwoch zwar einige Anfragen, was im Park los sei, aber es hat niemand angekündigt, nicht kommen zu wollen."

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