Eine gute Seele wandert weiter

Neun Jahre lang war Sr. Celine Backes im Gerolsteiner St.-Elisabeth-Krankenhaus als Oberin und Direktoriumsmitglied tätig. Jetzt wurde sie vom Mutterhaus in Waldbreitbach zurückbeordert und übernimmt als neue Aufgabe die Leitung eines Konvents von acht Ordensschwestern in der Nähe des Mutterhauses der Waldbreitbacher Franziskanerinnen im Wiedbachtal.

 Bedauert das Ende ihrer Arbeit, freut sich auf neue Aufgaben: Schwester Celine Backes. Foto: privat

Bedauert das Ende ihrer Arbeit, freut sich auf neue Aufgaben: Schwester Celine Backes. Foto: privat

Gerolstein. (red) Mit dem Weggang von Sr. Celine endet die Ära der Ordensfrauen im Gerolsteiner Krankenhaus, die 1912 mit der Gründung des ersten Krankenhauses in der Brunnenstadt durch den Orden der Franziskanerinnen von Waldbreitbach begann. "Vom Alter her ist es für mich besser, jetzt noch eine neue Aufgabe zu übernehmen, und ein weiterer Vorteil ist es, dass ich zurück in die Schwesterngemeinschaft komme", verrät die 68-jährige gebürtige Saarländerin.Abschied von einer großen Familie

Mit 23 Jahren trat sie dem Orden der Franziskanerinnen von Waldbreitbach bei und stellte ihr Leben in den Dienst Gottes und der kranken Menschen. Die examinierte Krankenschwester hat 1972 ihr Diplom als Pflegedienstleiterin und Lehrerin für Pflegeberufe erworben und lehrte 25 Jahre lang an verschiedenen Krankenpflegeschulen des Ordens innerhalb des Saarlandes, bis sie 1982 (bis 1997) die Leitung der Schule am Marienkrankenhaus übernahm. Von 1993 bis 1996 war Sr. Celine Oberin im St. Wendeler Krankenhaus. 1998 kam sie nach Gerolstein. Hier übernahm sie das Amt der Krankenhausoberin und betätigte sich intensiv in der Krankenhausseelsorge in Kooperation mit dem Krankenhauspfarrer. Zusätzlich übernahm die Ordensfrau 2001 als externe Oberin die Leitung des Adenauer Schwestern-Konvents (vier Schwestern). Ihre Wohnung hatte Sr. Celine seit 1998 im Marienheim des Gerolsteiner Krankenhauses. War sie als Ordensfrau allein vor Ort, so hat sie doch im Laufe der Jahre im Krankenhaus und seiner Umgebung eine große Familie gefunden: "Positiv sehe ich meinen Abschied darin, dass ich in die Gemeinschaft zurückkehren kann, negativ, weil ich eine große Familie mit vielen Menschen, die ich gut kennen gelernt habe, verlassen werde", fasst Sr. Celine zusammen. Die Präsenz in den einzelnen Häusern war dem Orden von Beginn an sehr wichtig, doch wegen Mangel an Nachwuchs muss die Arbeit immer mehr in die Hände von freien Mitarbeitern gegeben werden. "Das Krankenhaus lag mir organisatorisch, kulturell und in jeder Hinsicht stets am Herzen, wo Defizite waren, habe ich versucht, Abhilfe zu schaffen", sagt sie. Alle baulichen Veränderungen während ihrer Amtszeit hat sie sehr intensiv beratend mitbegleitet. Wenn es um die Gestaltung und die Dekoration der Räume und Flure ging, war sie ganz besonders aktiv und selbstverständlich bei allem, was die Seelsorge im Krankenhaus anbelangte. "Es war für mich eine sehr wichtige Zeit hier", bilanziert Sr. Celine. Besonders gern machte sie die Geschichte des Hauses durch Aushänge und Bilder für Patienten wie Besucher zugänglich. Freundlichkeit sowie gute und professionelle Arbeit zum Wohle der Patienten standen für die "gute Seele des Hauses" an erster Stelle. Wichtig war ihr auch die enge Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Helfern. "Ich habe viel erreicht, habe aber immer noch Ziele gehabt, was ja auch wichtig ist", überlegt Sr. Celine und ergänzt: "Es muss weitergehen, auch ohne mich", und zitiert aus der Bibel: "Das Samenkorn ist in die Erde gelegt und wächst."Am Mittwoch, 30. Mai, zwischen 14 und 17 Uhr veranstaltet Sr. Celine für alle, die sich von ihr verabschieden möchten, einen "Nachmittag der offenen Tür" in der Cafeteria des Krankenhauses.

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