Gerolstein. (bb) Seit September hatten sich die 14- bis 19-Jährigen einmal in der Woche im MGH getroffen, um verschiedene Facetten künstlerischer Möglichkeiten kennenzulernen und sich von Birgit Nolte-Schuster Kreativität entlocken zu lassen und selbst eindrucksvolle Exponate zu schaffen. "Es ging um Kommunikation und Kreativität, und das passt gut in unser Haus", sagte die MGH-Leiterin Monika Neumann bei der Werkschau. Das Thema Wahrnehmung sei die Grundlage des Konzepts gewesen, berichtete Kursleiterin Nolte-Schuster. So hätten die Teilnehmerinnen die Frage diskutiert, was aufbewahrungswert sei und anschließend ein "Archiv der Erinnerung" in Boxenform angelegt. Die Gruppe sei "ganz kreativ und begabt". Sie sei "sehr zufrieden", resümierte Nolte-Schuster.

Als eine "sehr interessante Erfahrung" bezeichnet die 19-jährige Anna Igelmund das Projekt. Sie steht kurz vor dem Abitur am Sankt-Matthias-Gymnasium (SMG), hatte im vorigen Jahr beim Gerolsteiner Brunnen mit dem Entwurf einer Weihnachtskarte für Furore gesorgt und war von ihrem Kunstlehrer auf das Jugendkunstprojekt im MGH aufmerksam gemacht worden.

Informationstreffen für Folgeprojekt im Januar

"Am besten hat mir gefallen, dass wir selbst Bücher hergestellt haben", erzählt sie und stellt eines ihrer Exemplare vor. Unter dem Titel eines Andy-Warhol-Zitats - "Eine Art, sich selbst mehr Raum zu geben, ist, ein Parfum zu tragen" - zeichnete sie eine Serie von Parfumflakons und fügte sie in japanischer Bindung zu einem Buch zusammen.

Unter den jüngsten Kursteilnehmerinnen war die 14-jährige Katrin Schmitz aus Rockeskyll. Sie besucht die neunte Klasse des SMG und hatte gemeinsam mit ihrer Schwester und drei Freundinnen das Projekt absolviert. "Total entspannend und gut zum Abschalten. Ich habe viel gelernt", bringt Katrin den Kurs auf den Punkt und deutet auf einen Schuhkarton mit Dingen, die sie an einen Menschen oder an eine Zeit erinnern. "Diese winzige Puppenstube ist ein Symbol für meine Kindheit, und das Stück Schokolade ist meiner Cousine in USA gewidmet", erklärt Katrin.

Das erste im Landkreis Vulkaneifel mit Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz geförderte Jugendkunstprojekt war von Birgit Nolte-Schuster konzipiert und in Trägerschaft des Caritasverbandes Westeifel im MGH veranstaltet worden. Ein Antrag auf Fördermittel für ein weiteres Projekt im Jahr 2009 ist gestellt. Am Donnerstag, 15. Januar, findet um 14 Uhr im MGH in Gerolstein ein Informationstreffen für interessierte Jugendliche statt. Kontakt: Monika Neumann, Telefon 06591/7003.