Fast ein Jahr Bauzeit "Alle sind froh, wenn es vorbei ist"

Mit einem Jahr Bauzeit liegt die große Sanierung der Sarresdorfer Straße (B 410) weiter über den Planungen. Die Kosten von 1,6 Millionen Euro sollen trotzdem eingehalten werden. Ab Donnerstag, 17. Juli, heißt es für die bis zu 15 000 täglichen Verkehrsteilnehmer und die vielen Anlieger endlich wieder "freie Fahrt".

Gerolstein. "Nicht da drüber! Da ist frisch angespritzt", warnt ein Straßenbauer einen Anwohner, der über die schwarz glänzende B 410 gehen möchte. Er erklärt: "Auf den Unterbau wurde Kleber mit einer Spezialmaschine gespritzt, damit sie sich mit der Deckschicht verbindet." Viele Anlieger beobachten die finale Asphaltier-Aktion am Sonntag. Eine 20-Mann-starke Kolonne brachte auf das "Endstück" zwischen Auberg-Kreisel und Volksbank 350 Tonnen Deckschicht auf. Die Straßenbauer waren von 5.30 Uhr bis 15 Uhr im Einsatz. Kalkulation fiel zu knapp aus

Reinhold Trenzen, Anwohner und Mitglied im Vorstand des Gewerbevereins Gero-Team, bilanziert: "Der Ausbau war nötig, hätte aber schneller gehen können. Alle sind froh, wenn es vorbei ist." Immerhin wurde das 1,6-Millionen-Projekt bereits am 23. Juli 2007 begonnen. Der Planer, der Landesbetrieb Mobilität (LBM), hatte 170 Arbeitstage eingeplant. "Das war zu knapp kalkuliert", räumt LBM-Mann Robert Simon ein. Wolfgang Meier, Geschäftsführer der ausführenden Baufirma Reichle, macht eine andere Rechnung auf. Er sagt: "Rund 100 Arbeitstage kamen durch besondere Erschwernisse hinzu, und deshalb sind wir unterm Strich schneller als geplant." Allerdings soll trotz höherem Arbeitseinsatz die Endabrechnung nicht höher ausfallen. Meier erklärt: "Etliche Posten haben sich geändert und lassen sich gegenrechnen. Beispielsweise wurden statt 5000 Quadratmeter Pflaster nur 2000 verlegt." 200 000 Euro Mehrkosten müssen, laut Meier, Telekom, RWE und die Verbandsgemeindewerke übernehmen. Simon vom LBM ergänzt, dass am Auberg-Kreisel viele Zusatzstunden aufkamen, weil die Pläne der RWE- und Telekomleitung nicht stimmten. Von den 1,6 Millionen Euro bezahlt der Bund 1,2 Millionen und 400 000 Euro die Stadt. Vom Stadtanteil werden 70 Prozent über wiederkehrende Beiträge an alle Gerolsteiner Hauseigentümer verteilt. Die Stadt erhält für den Rest einen 60-prozentigen Landeszuschuss. Bauamtsleiter Klaus Jansen sieht durch den Ausbau viele Vorteile. Er zählt auf: "Der Stadteingang wurde attraktiver, die Straße durch die Überquerungshilfen und die neuen Busbuchten an der Berufsschule sicherer." Auch wenn ab Donnerstag, 17. Juli, alle verkehrsrechtlichen Einschränkungen aufgehoben werden, gehen die Arbeiten noch weiter. Für 32 000 Euro lässt die Stadt noch einen Parkplatz gegenüber der Erlöserkirche bauen. LBM-Mann Simon schätzt, dass Mitte September alle Restarbeiten erledigt sind. Sein Fazit: "Im Großen und Ganzen verlief alles ganz gut." Auf die Gerolsteiner Bürger wartet die nächste Großbaustelle erst im kommenden Jahr. Ab Frühjahr 2009 soll die L 29 (Rader- und Waldstraße) ausgebaut werden, womit auch die Veränderung des Eingangsbereichs der Fußgängerzone einhergeht. Gerolstein. (vog) Betroffen vom 1,4 Kilometer langen Bestands- und 1,2 Kilometer langen Komplettausbau der B 410 vom Stadtteil Lissingen (in Richtung Prüm) bis zum "Volksbank-Kreisel" waren mehrere Hundert Anwohner, zig Geschäfte, die Berufsschule und täglich bis zu 15 000 Verkehrsteilnehmer. Nach langen Planungen begannen die Arbeiten am 23. Juli 2007 am Mittelstück zwischen Kreisel Auberg und Raiffeisenstraße. Zeitgleich wurde die B 410 für den Stadtausgangsverkehr gesperrt. Ab August starteten die Arbeiten vom Stadteingang (Richtung Prüm) bis zur Raiffeisenstraße. Die große Umleitung über die Lissinger Straße blieb bis 19. Dezember bestehen. Vom 21. Dezember bis 13. Januar, während einer Schlechtwetter-Periode, war die Baustelle Sarresdorfer Straße beidseitig befahrbar. Ab 14. Januar, als die Umbauarbeiten am Auberg-Kreisel begannen, wurde der beidseitige Betrieb mit Ampeln aufrecht erhalten. Ab Mitte Februar wurde die Fahrbahn der B 410 von Lissingen bis Stadteingang saniert, was bis 20. Mai dauerte. Ab 13. Februar galt die Umleitung über Lindenstraße und Auberg, weil zeitgleich der Ausbau des "Endstückes" zwischen Auberg und Volksbank begann. Geplant ist, dass ab 17. Juli alle verkehrsrechtlichen Einschränkungen aufgehoben werden können.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort