Flaniermeile auf dem Prüfstand

Die Fußgängerzone in Gerolstein wird aller Voraussicht nach ab nächstem Monat für ein Jahr auf Probe für den Verkehr geöffnet. So will es zumindest die CDU. Die Entscheidung fällt in der heutigen Sitzung des Stadtrats (18 Uhr im Rathaus).

Gerolstein. (mh) "Der CDU Stadtverband spricht sich für eine Öffnung der Fußgängerzone in der Zeit von 6 bis 22 Uhr für PKW aus. Die veränderte Öffnungszeit soll zunächst probeweise vom 1. Juli 2007 bis zum 30. Juni 2008 in Kraft treten." Mit dieser von CDU-Stadtverbandsvorsitzendem Gerald Schmitz mitgeteilten Entscheidung kommen die Christdemokraten dem Wunsch des Gewerbevereins Gerolstein nach. Der hatte sich in einer Sondersitzung Ende vergangenen Jahres mehrheitlich (21 Ja-, fünf Nein-Stimmen, acht Enthaltungen) für die befristete Öffnung der Fußgängerzone für den Verkehr ausgesprochen - und anschließend dem Stadtrat einen entsprechender Antrag unterbreitet.In der heutigen Ratssitzung wird die Entscheidung gefällt. Und da die CDU im Stadtrat über die absolute Mehrheit verfügt, gilt als sicher, dass der Antrag beschlossen werden wird. Ob die anderen Fraktionen mitziehen, ist noch unklar. Beispielsweise ist die SPD laut Fraktionssprecher Herbert Lames in der Fußgängerzonen-Thematik "uneins". So das Ergebnis der jüngsten Fraktionssitzung. Daher wolle er vor der Stadtratssitzung auch keine Stellungnahme abgeben. Die CDU wiederum ist derzeit nicht für eine generelle Öffnung, sondern für die einjährige Probezeit. Gerald Schmitz begründet: "So hat man ein Jahr Zeit, die Entwicklungen zu beobachten und die Entscheidung gegebenenfalls rückgängig zu machen."Begleitend zur Öffnung soll nach Vorstellung der CDU jeweils nach einem halben Jahr und kurz vor Ablauf der Probephase eine Umfrage in der Innenstadt veranstaltet werden. Schmitz nennt die Gründe: "Ich erhoffe mir dadurch eine bessere Grundlage zur Entscheidungsfindung bezüglich der endgültigen Regelung."Die Entscheidung der CDU basiere auf dem Wunsch einer Mehrheit der Gewerbetreibenden, "und dem sollten wir uns nicht verschließen, denn faktisch haben wir bereits keine Fußgängerzone mehr, wenn man sich den Verkehr nach 12 Uhr vor Augen führt", bekennt Schmitz. Dennoch sei es für ihn unerlässlich, sich parallel Gedanken darüber zu machen, wie die Nachtruhe für die Anwohner sichergestellt werden könne. Der Vorschlag der CDU: eine Poller-Lösung. Schmitz ist sich sicher, dass die Entscheidung kein Alleingang der CDU werden wird. Er sagt: "In dieser Frage wollen und brauchen wir die breite Akzeptanz der anderen Fraktionen." Von Seiten der SPD hat er nach eigenem Bekunden aber "die Zusicherung bekommen, dass große Teile ebenfalls für eine Öffnung der Fußgängerzone sind, so dass die Entscheidung und die anschließenden Umfragen gemeinsam und überparteilich umgesetzt werden könnten." Ein Streitpunkt ist nach seiner Aussage nur noch die Frage, ob die Fußgängerzone bis 22 oder nur bis 20 Uhr geöffnet werden solle.

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