Gähnende Leere am Ortseingang

Vor vier Jahren wurde die ehemalige Gaststätte "Pauls" am Stadteingang von Gerolstein abgerissen. Seither wird das städtische Areal lediglich als wilder Parkplatz genutzt. Mehrere Versuche, einen Investor zu finden, scheiterten - meist aus Platzgründen.

Gerolstein. "Natürlich besteht der Wunsch, dass dort ein attraktives Gebäude, ein Blickfang, errichtet wird, denn schließlich ist das der Ortseingang", sagt Gerolsteins Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU) auf die Frage nach der Zukunft des "Pauls"-Platzes. Doch sein "Aber" folgt auf der Stelle: "Es ist schwierig, das Areal an den Mann zu bringen, da es offensichtlich zu klein ist - vor allem Discounter winken sofort wieder ab."Viele Anfragen - und ebenso viele Absagen

Zum einen benötigten diese viel Platz für Parkflächen, zum anderen mache die Hanglage eine Bebauung nicht einfacher, da eine mehrgeschossige Bauweise meist erheblich teurer sei. Schwartz sagt daher: "Am ehesten besteht die Chance, dass sich dort Dienstleiter ansiedeln. Denn die benötigen nicht so viel Platz und verdienen - wie ich meine - auch immer noch Geld."Zwar erhalte die Stadt "dau-ernd" Anfragen für das 1553 Quadratmeter große städtische Areal, das im Stadtsanierungsgebiet liegt, aber eben auch genau so viele Absagen. So scheiterte das vor einigen Jahren relativ weit fortgeschrittene Vorhaben eines einheimischen Orthopädie-Fachhändlers, dorthin umzusiedeln, ebenso wie die Überlegung, an dieser Stelle ein zweigeschossiges Parkhaus vor allem für die Geschäftsinhaber der Brunnenstraße und Fußgängerzone zu errichten. Eine Idee, die Gewerbevereinsvorsitzender Heinz Weber nach wie vor favorisiert. Hauptargument: So würden die nah an den Geschäften liegenden Parkplätze in der Brunnenstraße und der Fußgängerzone für die Kunden zur Verfügung stehen. Die Pläne für ein Parkhaus gibt es bereits seit längerem, sie müssten nur aus der Schublade gezogen werden. Keine Insellösung für den "Pauls"-Platz

Was der Stadtbürgermeister von dieser nicht neuen Idee hält? "Man müsste erneut darüber nachdenken, ob das realistisch ist. Sprich, ob wir das Geld dafür aufbringen können und wollen." Er ist auf jeden Fall dafür, dass nun "keine Insellösung" für den "Pauls"-Platz gesucht, sondern die "gesamte Brunnenstraße überplant wird". Schwartz sagt: "Es geht um die Frage, wie wir einerseits die vielen Autos durch die zentrale Ader Gerolsteins lotsen, und wie wir andererseits möglichst viele dazu bringen, anzuhalten und hier einzukaufen." Dieser Thematik werde sich "wenn nicht mehr in diesem, dann doch auf jeden Fall im nächsten Jahr" angenommen. In diese Thematik spielten dann auch die Problemfelder "Kaiserhof" und "Dreestreppchen" hinein. Der Aufgang hinter dem McDonald's-Restaurant zum Dreestreppchen wurde im Sommer 2002 gebaut. An der eigentlichen Treppe zur Fußgängerzone ist - wie unschwer zu erkennen - seit Jahren nichts passiert.

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