Gesucht: Moderator mit dickem Fell

Manfred Schmitz, seit rund sechs Jahren Vorsitzender der Werbegemeinschaft Hillesheim, tritt bei der Vorstandsneuwahl in diesem Frühjahr nicht mehr an. Zeitgründe, so Schmitz, seien für seine Entscheidung ausschlaggebend gewesen.

 Manfred Schmitz (49), seit rund sechs Jahren Vorsitzender der Werbegemeinschaft Hillesheim, tritt bei der Vorstandsneuwahl in diesem Frühjahr nicht mehr an. TV-Foto: Mario Hübner

Manfred Schmitz (49), seit rund sechs Jahren Vorsitzender der Werbegemeinschaft Hillesheim, tritt bei der Vorstandsneuwahl in diesem Frühjahr nicht mehr an. TV-Foto: Mario Hübner

Hillesheim. Die Arbeit in der Werbegemeinschaft bringe einen "erheblichen Zeitaufwand" mit sich, und den wolle er angesichts seiner vielen weiteren Tätigkeiten (hauptberuflich als Geschäftsführer der Urlaubsregion Hillesheimer Land sowie ehrenamtlich als Chef der Bigband Niederehe und als Sitzungspräsident im Niedereher Karneval) nicht mehr aufbringen. Mit diesen Worten begründet Manfred Schmitz (49), der seit sechs Jahren Vorsitzender der Werbegemeinschaft Hillesheim und seit zwölf Jahren Mitglied im Vorstand ist, seinen angekündigten Rückzug.Noch kein Nachfolger vorgeschlagen

Und schließlich, so Schmitz mit einem Schmunzeln, werde er in diesem Jahr 50, "und ab dann soll man es ein wenig ruhiger angehen und genießen", findet er. Der Wechsel soll in der nächsten Sitzung der Werbegemeinschaft vollzogen werden. "Dann werde ich definitiv nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden zur Verfügung stehen", sagt er und fügt hinzu: "Es wird erst eine Versammlung geben, wenn wir einen Personalvorschlag des Vorstands präsentieren können." Will heißen: Schmitz ist selbst beteiligt an der Suche seines Nachfolgers. "Ich will mich zwar einerseits nicht aufdrängen, stehe aber andererseits auch künftig mit Rat und Tat zur Seite, schließlich will ich die Werbegemeinschaft ja nicht fallen lassen", kündigt er an. Namen will er derzeit aber nicht nennen.Auf die Frage, was der oder die Vorsitzende für den Job mitbringen müsse, sagt der Noch-Amtsinhaber: "Auf jeden Fall ein dickes Fell, denn mit dem Vorsitzenden-Amt kauft man sich auch alle Ohrfeigen ein, die es zu verteilen gibt." Zudem sollte der Kandidat "zur intensiven Kontaktpflege bereit sein", sich in der Öffentlichkeit bewegen können und in der Lage sein, verschiedene Ansichten unter einen Hut zu bringen.Da es nach seiner Einschätzung aber "viele kreative Köpfe" in der Werbegemeinschaft gebe, ist er zuversichtlich, dass sich ein geeigneter Kandidat findet. Schmitz betont zudem, dass es "keinen Druck von außen" gegeben habe, sondern es eine "Entscheidung von mir allein" gewesen sei. So habe es auch keine Kritik von seinem Arbeitgeber Urlaubsregion Hillesheim gegeben, dass er im Rahmen seines Jobs als Leiter der Tourist-Info auch Tätigkeiten als Gewerbevereins-Chef wahrgenommen habe. "Das Gegenteil war der Fall: Hier wurde begrüßt, dass es so viele Synergieeffekte gibt. Schließlich bestehen deutliche Überschneidungen bei beiden Tätigkeiten", betont Schmitz. "Die Dinge, die ausschließlich die Werbegemeinschaft betroffen haben, habe ich ohnehin mit nach Hause genommen." Meinung Stempel aufgedrückt Manfred Schmitz hat in seiner gerade einmal sechsjährigen Zeit als Vorsitzender sowohl der Werbegemeinschaft als auch dem Einkaufsort Hillesheim einen deutlichen Stempel aufgedrückt. Weniger die Arbeit im Verborgenen - also Mitgliederpflege und ähnliches - war sein Steckenpferd, sondern das Wirken nach außen. Dabei hat er oft Courage gezeigt, neue Wege eingeschlagen und den Verein mitgezogen. Die Hillesheimer Meile ist das strahlendste Positivbeispiel dafür: einerseits, dass sich Mut lohnt, andererseits, dass ein Verein viel erreichen kann, wenn er an einem Strang zieht. Das Sterben des Weihnachtsmarkts an der Stadtmauer sowie der Rohrkrepierer Herbstschau wiederum sind Beispiele dafür, dass dieser Job stets auch Niederlagen mit sich bringt und ein langer Atem vonnöten ist. Darauf wird sich der Nachfolger bereits jetzt einstellen können. m.huebner@volksfreund.de

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