Gute Nachricht, schlechte Nachricht

Der Stadtrat von Hillesheim hat sich in der Sitzung am Montagabend nicht nur ums Geldausgeben beim Augustinerkloster gekümmert, sondern auch um Parksünder, Jagdpächter und strahlende Han-dymasten.

 Vier der sechs Parkplätze bei der Volksbank in der Grabenstraße gehören der Stadt Hillesheim. Künftig ist dort nur noch das Parken für maximal zwei Stunden erlaubt. Ebenso auf den zwei Parkplätzen auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Grund: Die Plätze werden häufig den ganzen Tag von Dauerparkern blockiert. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Vier der sechs Parkplätze bei der Volksbank in der Grabenstraße gehören der Stadt Hillesheim. Künftig ist dort nur noch das Parken für maximal zwei Stunden erlaubt. Ebenso auf den zwei Parkplätzen auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Grund: Die Plätze werden häufig den ganzen Tag von Dauerparkern blockiert. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Hillesheim. Die halbe Million Euro Mehrkosten für die Sanierung des Augustinerklosters (TV berichtete am Montag, 21. Mai) wurde vom Stadtrat nicht einfach durchgewunken. Neben den geplanten Kosten von 1,3 Millionen Euro sollten der Umbau der Geschäftsführerwohnung zu sechs weiteren Hotelzimmern sowie eine größere Saunalandschaft zu dem Mehraufwand führen. Stadtbürgermeister Matthias Stein bilanziert den nichtöffentlichen Teil der Sitzung: "Wenn wir nicht mehr Geld aus Mainz kriegen, bewegen wir uns im gesteckten Rahmen. Wir werden zuerst mal die 1,3 Millionen Euro verbauen und dann weitersehen."Prestigehotel entpuppt sich als Geldschlucker

Für die geplanten Investitionen von 1,3 Millionen Euro steht die Finanzierung. Spätestens bis Ende Mai sollen die konkreten Angebote für die Ausbauten vorliegen. Der Hillesheimer Stadtrat bleibt vorsichtig. Das Prestigehotel "Augustinerkloster" (samt integrierter Stadthalle) entpuppt sich immer mehr zum "Geldschlucker". Stein meint: "Irgendwo müssen wir uns ja ein Limit setzen." Von einer zehnprozentigen Steigerung der Bettenzahl (von 53 auf 59) profitiert vor allem der künftige Betreiber. Ebenso von einem größeren Saunabereich. Dafür sollen sich die ursprünglich veranschlagten 120 000 Euro Investitionen verdoppeln. Über eine Kostenbeteiligung sei mit dem Betreiber, der Mini-Hotelkette "Alemannia" aus Frankfurt, noch nicht gesprochen worden. Der Ausbau der Zimmerkapazität bleibt vorerst fraglich. Für Stein kein Problem. Er sagt: "Der Ausbau ist fürs Hotel nicht lebenswichtig." Der Betreiber hält derweil am geplanten Eröffnungstermin am 1. September fest. Die Erneuerungen des Brandschutzes und der Installation sind mittlerweile schon abgeschlossen. Weitere Themen waren: Sanierung Rosenbergbrücke: Stein sagte: "Es gibt erfreuliche Nachrichten aus den I-Stock-Vergaben." Hillesheim erhalte aus dem Investitionsstock (I-Stock) des Landes 40 000 Euro (je die Hälfte in 2008 und 2009) für die dringende Sanierung der Rosenbergbrücke in Richtung Aussiedlerhöfe. Jagdpacht: Auch bei der Jagdverpachtung müssen die Hillesheimer finanzielle Einbußen hinnehmen. Das Revier III, links entlang der B 421 in Richtung Birgel bis zur Crumpsmühle, wurde für 8000 Euro statt bisher 11 500 Euro verpachtet. Neue Pächter sind die Niederländer Jan-Peter Tilburg und Henk van Den Berg, die bisher Teilhaber einer Jagdpacht in Sefferweich waren. Stein erklärte die reduzierte Einnahmen: "Nur 115 Hektar des 454 Hektar großen Reviers sind Waldfläche und der große Anteil an Feldflur führt zu hohen Wildschäden für die Pächter aufkommen müssen." Der neue Vertrag laufe bis 2019. Handymast: Mehr Geld soll durch die Vermietung von Flächen an den Handybetreiber O2 für die Aufstellung eines 30 Meter hohen Sendemastes auf "Kyllerhöhe" in die Stadtkasse fließen. Stein rechnete vor: "Mindestens 2500 Euro im Jahr, wobei aber da noch Verhandlungsspielraum besteht, sowie 500 Euro für jede weitere Schüssel, die andere Handyanbieter an dem Mast anbringen." Worin der Stadtbürgermeister ein "lukratives Geschäft" sieht, wittern andere Ratsmitglieder Gefahren. Christoph Bröhl (FWG) äußerte Bedenken wegen des Landschaftsbildes. Hubert Renkes (FWG) sorgte sich um die Strahlenbelastung. Stein beruhigte: "Alles soll unbedenklich für die Bürger sein. Außerdem prüft die Bonner Regulierungsbehörde das Genehmigungsverfahren." Grundsätzlich votierte der Rat für das Aufstellen des Mastes, vor einem Vertragsabschluss soll das Thema erneut im Rat debattiert werden. Parkplätze: Die sechs stadteigenen Parkplätze in der Grabenstraße (vier bei der Volksbank und zwei gegenüber) werden künftig mit einem Zwei-Stunden-Limit belegt. Grund: Dauerparker blockierten die freien Plätze, obwohl das Parkdeck nur wenige Meter entfernt ist.Rechnungsprüfung: Erst nachdem der Architekt die Mehrkosten fürs Kulturhaus erklärt hatte, stimmte der Rechnungsprüfungsausschuss der 2006er-Jahresrechnung zu. Renkes (FWG) meinte: "Die Kosten waren mit 70 000 Euro fast doppelt so hoch wie im Jahr zuvor." Herbert Valerius (WG Blech) forderte: "Wenn Firmen hohe Gewerbesteuerbeträge nicht zahlen und das Geld nicht wie geplant in die Stadtkasse fließt, muss der Rat informiert werden."

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