Hochwald-Tiefschlag erneut pariert

Trotz der Molkerei-Schließung: Die Gebühren für Wasser und Abwasser in der Verbandsgemeinde (VG) Hillesheim für 2008 werden nicht erhöht. Das hat der VG-Rat einstimmig beschlossen.

Hillesheim. Bürgermeisterin Heike Bohn wartete gegenüber dem VG-Rat mit einer guten Nachricht auf. Sie sagte: "Verwaltung und VG-Werke schlagen vor, die Gebühren nicht zu erhöhen." Der Rat folgte der Empfehlung anschließend einstimmig. Zwar hat die Bürgermeisterin leichte Zweifel daran, ob bei den Abwassergebühren die Kalkulation ausreicht, dennoch gab sie sich optimistisch: "Im Herbst werden wir uns die Zahlen nochmals anschauen müssen und dann gegebenenfalls anders entscheiden. Ich gehe aber davon aus, dass wir ohne Gebührenerhöhung auskommen werden." Erhöhte Gebühren sollen die Lücke schließen

Sowohl die Kalkulation für die Wasserver- als auch die Abwasserentsorgung geriet mit der Schließung der Hochwald-Molkerei in Hillesheim Ende 2006 ins Wanken. Beim Wasser wird die entstandene Lücke (Hochwald war der mit Abstand größte Abnehmer) durch die zum Beginn des vergangenen Jahres erhöhten Gebühren aufgefangen. Dank 1,20 Euro pro Kubikmeter Wasser und einem Grundpreis von 60 Euro im Jahr (zuvor 1,05 Euro/46,20 Euro) wird gar mit einem Überschuss für 2008 gerechnet.Etwas problematischer gestaltet sich die Kalkulation im Abwasserbereich. Hier geht Werkleiter Klaus Eilert davon aus, dass es durch das Hochwald-Aus zu einer "dauerhaften Finanzlücke" kommt. Zwar wurde mit dem Anschluss der Firma Tofu-Town aus dem Industrie- und Gewerbepark an die Kläranlage Hillesheim sowie den Sonderzahlungen von Hochwald für den Ausstieg aus den Abwasserverträgen (der TV berichtete) vorerst eine Kompensation erreicht. Ob dies aber auch für die nächsten Jahre ausreicht, ist fraglich. Bereits 2008 wird nach jetzigem Stand bei einem kalkulierten Entgeltbedarf von 1,355 Millionen Euro und einem angenommenen Aufkommen von 1,336 Millionen Euro ein Verlust von 19 000 Euro erzielt. Dennoch wurde auf eine Erhöhung der erst Anfang 2006 angehobenen Gebühren verzichtet. "Genauso haben wir es uns vorgestellt"

CDU-Fraktionschef Bernhard Jüngling nannte die Stagnation bei den Gebühren "erfreulich" und dankte der Werkleitung für die "geschickte Verhandlungsführung" mit Hochwald: "Das ist so, wie wir es uns vorgestellt haben." Mahnende Worte fand Jüngling hingegen im Zusammenhang mit den für 2008 geplanten Investitionen im Wasserleitungs- und Kanalbau, die sich auf rund 2,7 Millionen Euro summieren. Er sagte in Anspielung auf den demographischen Wandel: "Einerseits viel Geld für die Erschließung von Baugrundstücken ausgeben, während andererseits die Häuser in den Ortskernen leer stehen. Das funktioniert nicht mehr, und das können wir uns auch nicht mehr leisten."

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