"Können Sie nicht leiser schießen?"

"Alles hinter die Bühne", schallt es über das weiträumige Areal der Löwenburg. Ernst Krämer, Regisseur der wilden Komödie "Das Wirtshaus im Spessart", gibt das Startzeichen zur Probe. Und schon läuft alles, fast alles, wie es sich bei einer Generalprobe mit letzten Anweisungen gehört.

Gerolstein. (fs) Seit vergangenem Oktober kommen die Burgschauspieler zum Einstudieren ihres neuen Stückes zusammen, welches - frei nach Wilhelm Hauff - in der Bearbeitung von Bernd Kolarik am 18. August um 19 Uhr uraufgeführt wird. Der Slogan der Gruppe - "Theater und mehr" - zeigt neben den Sprech- und Statistenrollen der über 40 Mitwirkenden durch alle Altersklassen buchstäblich mehr. Die Einspielung von passenden Liedern in die Szenerie schon gleich am Beginn mit Sätzen wie "Im Wald, da sind die Räuber, die machen den Grafen kalt" liefert einen stimmungsfördernden Effekt, der quasi zum Mitsingen auffordert und die Komödie wie ein roter Faden durchzieht."Es ist jedes Mal mit viel Arbeit verbunden, besonders wenn alle Requisiten hier auf die Naturbühne der Löwenburg heraufgekarrt werden müssen", sagt Vereinsvorsitzende Margret Tombers. Die Mauerreste bieten eine perfekte Kulisse und der Ausblick über die Dolomitenstadt das passende Ambiente. Der Überfall auf die Kutsche der Prinzessin von Sandau, Tochter eines herrschsüchtigen Grafen, mit Lösegeldforderung bringt viel Aufregung auf die Bühne. Nach der rüden Aufforderung der Räuber, "her mit den Klunkern", an die Damen und dem Herumballern mit Pistolen und Flinten, entrüstet sich die Gouvernante Frau von Stöckli (Yvonne Bungartz): "Können Sie nicht leiser schießen?" Um dem Bezug zur Eifel herzustellen, wurden nach einer Idee des Regisseurs zwei Nerother Wanderburschen in das Geschehen involviert, sie beleben den Ablauf im Wirtshaus. "Mit dem Hineinschlüpfen in das vornehme, adelige Kostüm kommt auch zwangsläufig der hochherrschaftliche Ton, das beginnt schon beim Rollenstudium", sagt Diana Stump, die Prinzessin von Sandau. Der Einsatz eines bellenden Hundes, vom Mischpult aus gesteuert, verdeutlicht die Authentizität der Handlung: Was sich im Jahre 1986 lose als Laienspielgruppe zu "Der Speerwurf" aus der Historie anlässlich des Stadt- Jubiläums zusammenfand, gründete sich 1993 als Verein zu einer festen kulturellen Einrichtung mit fortlaufenden Aufführungen, die stets von Erfolg gekrönt waren. Nach der erfolgreichen Generalprobe war sich das Team um Margret Tombers und Ernst Krämer einig: "Wir blicken den Aufführungen zuversichtlich entgegen." Weil es sich um eine Freilichtaufführung handelt, wird empfohlen, dem zweistündigen Auftritt, einschließlich Pause, mit entsprechender Kleidung beizuwohnen. Die Bewirtung übernimmt der Verein "Eifellicht". Der Eintrittspreis ist stabil geblieben und kostet sechs Euro.Aufführungen: Samstag, 18. August, 19 Uhr; Samstag, 25. August, 18 Uhr; Sonntag, 26. August, 15 Uhr; Samstag, 1. September, 18 Uhr; Samstag, 8. September, 18 Uhr; Sonntag, 9. September, 15 Uhr.

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