Kirche in Hinterhausen verfällt - weil keiner weiß, wer zuständig ist

Gerolstein/Hinterhausen · Der kleine Sakralbau im Gerolsteiner Ortsteil Hinterhausen hat eine Sanierung sichtbar nötig. Wer die Kosten von rund 50 000 Euro dafür tragen muss, ist nicht geklärt.

 Die kleine Dorfkirche Sankt Lambertus im Gerolsteiner Ortsteil Hinterhausen hat eine Sanierung bitter nötig, doch noch ist nicht geklärt, wer die Kosten übernimmt. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Die kleine Dorfkirche Sankt Lambertus im Gerolsteiner Ortsteil Hinterhausen hat eine Sanierung bitter nötig, doch noch ist nicht geklärt, wer die Kosten übernimmt. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Foto: vladi Nowakowski (now) ("TV-Upload Nowakowski"

Gerolstein/Hinterhausen. "Sankt Lambertus ist eine geweihte Kirche und nicht, wie oft fälschlich angenommen wird, eine Kapelle", sagt Franz-Josef Schütz, Ortsvorsteher von Hinterhausen. Damit sei sie dem Bistum Trier unterstellt - einerseits, denn andererseits sei die Stadt Träger des öffentlichen Gebäudes. Doch weder die Stadt Gerolstein noch das Bistum Trier wollen die Kosten von rund 50 000 Euro für die Sanierung der Kirche übernehmen.
"Zumindest beim Bistum wird die Sachlage geprüft", sagt Ralf Pius Krämer, Pastor der Pfarreiengemeinschaft Gerolstein/Rockeskyll. Es sei wichtig, dass die Frage der Zuständigkeit der Kirche geklärt werde, meint der Pastor, "denn womöglich stehen wir in den anderen Stadtteilen schon bald vor ähnlichen Problemen". Der Baubedarf werde in Trier geprüft - möglichst bald solle es einen Ortstermin mit den Entscheidungsträgern geben.
Für Ortsvorsteher Schütz wird eine weitere Prüfung der Sanierungswürdigkeit der Kirche wahrscheinlich zu keinem anderen Urteil kommen als das Gutachten, das die Stadt Anfang des Jahres erstellen ließ. "Die Dachkonstruktion ist marode, das Gebälk ist morsch, und in der Außenfassade zeigen sich Risse", zählt Schütz auf. Zudem seien die Nägel durchgefault, mit denen die Schieferplatten auf dem Dach befestigt sind. "Bei Sturm fallen sie hinunter."
All diese Mängel sollten schnellstmöglich behoben werden, sagt Schütz. Doch ein Beginn der Arbeiten komme erst nach der Klärung der Kostenübernahme in Frage. Sankt Lambertus steht unter Denkmalschutz, was eine Sanierung in Eigenleistung unmöglich mache, erklärt der Ortsvorsteher. "Auch bei der Stadt herrscht die Ansicht vor, dass die Arbeiten fachgerecht durchgeführt werden müssen. Das können wir als Einwohner gar nicht leisten." Pastor Pius Krämer sieht außer der Anfrage beim Bistum Trier keine Möglichkeit zu handeln. "Die Kirche nutzt das Gebäude, aber die Pfarreiengemeinschaft hat keinen eigenständigen Haushalt. Deshalb müssen die zuständigen Behörden entscheiden." Die Stadt Gerolstein, Trägerin des Gebäudes, wartet offenbar die im Bistum Trier zu fällende Entscheidung ab. "Die Kirche und die Stadt sollten sich die Kosten teilen", sagt Tim Steen, Stadtratsmitglied der Grünen.

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