Kontroverses Thema Gesteinsabbau ist Thema bei Besuch der Wirtschaftsministerin in Pelm

Pelm · Auf Einladung des Grünen-Landtagsabgeordneten Dietmar Johnen war seine Parteifreundin, Wirtschaftsministerin Eveline Lemke, zu Besuch in Pelm. Dort informierte sie sich bei einer Wanderung über die Pläne zur Erweiterung von Abbauflächen für Gesteine und den Schutz von Natur und Wasservorkommen.

 Ministerin Eveline Lemke (Dritte von rechts) lässt sich von Gerd Ostermann (rechts) die Lage der möglichen Abbauflächen an der Kasselburg erklären. TV-Foto: Helmut Gassen

Ministerin Eveline Lemke (Dritte von rechts) lässt sich von Gerd Ostermann (rechts) die Lage der möglichen Abbauflächen an der Kasselburg erklären. TV-Foto: Helmut Gassen

Foto: Helmut Gassen (HG) ("TV-Upload Gassen"

Pelm. Die Farben auf den einst bunten Stellwänden der Interessengemeinschaft (IG) Eifelvulkane in Pelm sind inzwischen verblasst, nicht aber der Wille der Naturschützer, gegen mögliche neue Gesteins-Abbaugebiete im Kreis vorzugehen.
2014 war beschlossen worden, das Thema aus der Fortschreibung des Regionalen Raumordnungsplans herauszulösen. Ein Runder Tisch mit Abbauunternehmern, Bürgern, Politikern, Naturschützern und Gemeindevertretern soll einen Kompromiss erarbeiten.Landtagswahl 2016


"Es hängt alles in der Luft, wir warten auf eine Entscheidung am Runden Tisch", erklärt Helmut Bell von der IG.
Er begrüßte bei schlechtem Wetter Ministerin Eveline Lemke vor der Kasselburg für eine Wanderung zu ausgewählten Punkten auf dem Gerolsteiner Plateau, wo eine Ausweitung der Abbauflächen aus Sicht der IG eine schlimme Wirkung für den Tourismus hätte. Der Biotopbetreuer des Kreises Vulkaneifel, Gerd Ostermann, führte die Ministerin zum Blick auf die Kasselburg, unter ihren Füßen schon mögliches Abbaugebiet.
Dort erklärte er der Ministerin, welche Auswirkungen die Umsetzung des Plans für das Plateau habe. Der "Vernichtung der Heimat" durch massive Ausweitung der Abbauflächen wollen die Mitglieder der IG nicht tatenlos zuschauen. "Es muss eine klare Entscheidung her, dass der Abbau beendet wird. Wir haben genug Gruben", sagte Hartmut Schmidt aus Daun.
Die Wirtschaftsministerin, die sich selbst als "wohlwollende Betrachterin" in dieser Sache bezeichnete, teilte die Bedenken. "Ich will Ihnen aber auch nichts erzählen über Möglichkeiten, die ich nicht habe, und etwas vom Himmel versprechen. Wenn die Eifel sagt, wir wollen vom Tourismus leben und die Natur nutzen, dann müssen auch die Kreisräte und Kommunen dieser Entscheidung folgen. Die Region muss sich bekennen und ihr Leitbild finden", sagte sie. Die Ministerin empfahl, "dranzubleiben", aber "keine dogmatisch erhitzte Debatte zu führen", die zu keinem Ergebnis führe.HG

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