Kurzer Heimatbesuch im vertrauten Haus

Hillesheim · Was im Jahr 1802 in die Lissendorfer Kirche gelangte, kehrt nach 212 Jahren für kurze Zeit an den Ort seiner einstigen Wirkungsstätte, das Augustiner-Kloster in Hillesheim, leihweise zurück: die Monstranz.

 Froh über die Leihgabe (von links): Geschäftsführer Jörg Mintrop, Pastor Reinhard Mallmann, Stadtbürgermeister Matthias Stein und Direktor Ruud Zillig. TV-Foto: Felicitas Schulz

Froh über die Leihgabe (von links): Geschäftsführer Jörg Mintrop, Pastor Reinhard Mallmann, Stadtbürgermeister Matthias Stein und Direktor Ruud Zillig. TV-Foto: Felicitas Schulz

Hillesheim. Bereits 2012 überlegten die Geschäftsführer Jörg Mintrop und Bernd Gutjahr vom Hotel Augustiner-Kloster, die Hillesheimer Monstranz in einer gesicherten Vitrine den Gästen und vor allem den Gemeindemitgliedern zu zeigen. Jetzt hat es geklappt, und dafür bedanken sie sich bei Pastor Reinhard Mallmann (Pfarreiengemeinschaft Obere Kyll), dem Pfarrverwaltungsrat Lissendorf sowie für die Bischöfliche Genehmigung beim Generalvikariat in Trier.
Die Monstranz ist leihweise wieder an ihrem Ursprungsort und kann im Eingangsbereich des Hotels bis Montag, 20. Oktober, betrachtet werden.
Unter die Säkularisation aller Klöster und klösterlichen Anstalten im Jahr l802 durch die französischen Revolutionstruppen fiel auch das im 13. Jahrhundert gegründete Augustiner-Kloster in Hillesheim.
Viel wertvolles Inventar ging verloren. Nur wenig kam in andere Kirchen und Kapellen. In die Hillesheimer Pfarrkirche gelangte ein Altar, die kleine Orgel fand in Gillenfeld Verwendung. Die barocke Strahlenmonstranz wurde in die Lissendorfer Pfarrkirche St. Dionysius gebracht und stammt vermutlich aus der Wiederaufbauzeit des Klosters in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der letzte Prior Josef Hoffmann und einige Ordensleute sind in Kirchenbüchern der näheren Umgebung in Pfarreien wie in Glaadt, Nohn, Gees und in Hillesheim aufgeführt.
Die Klosterkirche wurde später zur Gerberei umgebaut. Längst vergangen ist die Zeit, als im Augustiner-Kloster zwölf Patres und vier Laienbrüder die Schüler unterrichteten. Das Augustiner-Kloster wurde am 7. Juni 1805 durch die französische Regierung für 946 Taler versteigert. Die Preußische Regierung weihte in einem Klosterflügel im Jahre 1888 eine landwirtschaftliche Winterschule ein, die die Eifeler "Ackerbauschule" nannten.
Das klerikale Erscheinungsbild ist nach Umbauten im Jahr 2007 nahezu erhalten geblieben. fs

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