Kyrill-Holz bringt satten Überschuss

Gutes Ende: Die durch den Sturm "Kyrill" im Stadtwald Hillesheim angefallenen Holzmengen, die eingelagert worden waren, sind in diesem Jahr alle verkauft worden - zu Top-Preisen. Dadurch wurden im Forstetat gut 90 000 Euro Gewinn gemacht.

Hillesheim. Die Nachrichten, die Forstamtsleiter Martin Manheller und Revierförster Klaus Schäfer dem Stadtrat überbrachten, waren für alle eine positive Überraschung: Anstatt des im Forstwirtschaftsplan für 2009 angenommenen Jahresüberschusses von rund 12 000 Euro wurden es nun gut 90 000 Euro.

Der Grund für die Gewinnexplosion lag in der guten Vermarktung des Holzes, das durch den Sturm "Kyrill" angefallen war. So sagte Forstamtsleiter Manheller: "Sämtliches Holz, das durch Kyrill angefallen war, wurde verkauft. Und zwar zu sehr guten Preisen." Im Durchschnitt sei der Festmeter Holz für 75 Euro weggegangen, so Manheller.

Auch das eingelagerte Holz, rund 1800 Festmeter, sei komplett verkauft worden. Das galt nicht nur für Material im traditionellen Nasslager, für das besagte 75 Euro pro Festmeter erzielt wurden, sondern auch für das erstmals in Folie verpackte Holz. Dabei handelte es sich nicht um ganze Stämme, sondern um Abschnitte. Diese gingen immerhin noch für 60 Euro pro Festmeter weg.

Auch die Erfahrungswerte, die bei dieser neuartigen Form der Holzkonservierung erzielt wurden, waren von großem Interesse. Maneller berichtete: "Wir hatten das Holz rund zwei Jahre in der Folie. Und es war, als ob wir es erst gestern geschlagen haben. Eine wunderbare Form der Konservierung."

Aber auch mit Arbeit verbunden. So hätten die Mäuselöcher in den Folien regelmäßig verschlossen werden müssen, damit das Holz durch die Sauerstoffzufuhr nicht nachhaltig geschädigt werden konnte. Zudem müsse darauf geachtet werden, hochwertige Folien zu verwenden. Manheller: "Zu dem guten Ergebnis hat auch beigetragen, dass unser Hauptabnehmer, der 75 Prozent unseres Holzes kauft, die Kosten für das Nasslager übernommen hat." Diese belaufen sich ebenso wie bei der Folienkonservierung auf rund 13 Euro pro Festmeter. Bei insgesamt 1800 Festmetern also 23 400 Euro.

Kosten verursachen wird hingegen in nächster Zeit die laut Manheller "absolut notwendige Waldkalkung". Trotz 90-prozentigen Zuschusses durch das Land werden dafür rund 20 000 Euro auf die Stadt zukommen. Die Stadt verfügt über rund 500 Hektar; pro Hektar muss sie sich mit 40 Euro beteiligen.

Der Forstfachmann schlug daher vor, die Kalkung in drei Etappen vorzunehmen und im Spätherbst 2010 damit zu beginnen. Extra Brennholz und Forstwirtschaftsplan Das Brennholz in Hillesheim wird auch im nächsten Jahr nicht teurer. So bleibt der Preis pro Festmeter Holz, das an den Wegesrand gerückt wird, 37 Euro, nicht gerücktes Holz kostet 17 Euro. Der Forstwirtschaftsplan 2010 sieht einen Jahresüberschuss von 8300 Euro vor. Rund 2400 Festmeter Holz sollen im kommenden Jahr geschlagen und verkauft werden. Es wird mit einem Erlös von 116 000 Euro gerechnet. Demgegenüber stehen als Ausgabenposten der Einsatz von Unternehmern (56 000 Euro), Löhne für die Waldarbeiter (24 000 Euro) und der staatliche Revierdienst (22 700 Euro). Aufgeforstet werden sollen im nächsten Jahr rund sechs Hektar Wald. Dabei sollen Fichten durch die robusteren Arten Douglasie, Eiche und Buche ersetzt werden. (mh)

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