Mörderische Kopfmassage

Auch die Dauner Geschäftsleute zollen dem "Tatort Eifel" ihren Tribut und haben ihre Schaufenster "kriminalistisch" gestaltet. Jacques Berndorfs Eifel-Krimis waren vor Jahren die Initialzündung zum Krimiland Eifel, was in der Veranstaltung "Tatort Eifel" seinen Niederschlag gefunden hat.

 Im „Zoo4you“ hat Lucie Bordbar einen Totenkopf auf roten Samt gebettet. TV-Foto: Helmut Gassen

Im „Zoo4you“ hat Lucie Bordbar einen Totenkopf auf roten Samt gebettet. TV-Foto: Helmut Gassen

Daun. (HG) Wer in den vergangenen Wochen durch Daun geschlendert ist, dem sind die mit kriminalistischen und mörderischen Tatwerkzeugen ausstaffierten Schaufenster bestimmt aufgefallen. Schwarzes Tuch, Totenköpfe, Pistolen, blutverschmierte Messer, Hackebeile, Giftampullen und viele "Leichen", die erhängt, vergiftet, erstickt oder erschossen wurden, und Werbeartikel vom T-Shirt bis zum Kaffeebecher und Kuli machen Werbung für ein besonderes Ereignis: "Tatort Eifel".Plastikpistole vom Sohnemann geliehen

Der Gewerbe- und Verkehrsverein Daun (GVV) hatte seine Mitglieder anlässlich des heute beginnenden Krimifestivals aufgerufen, ihre Schaufenster entsprechend dem Genre zu dekorieren. Mit Erfolg: "38 Geschäfte machen in diesem Jahr mit, vor zwei Jahren waren es nur halb so viele. Wir haben aber auch ein bisschen mehr dafür getrommelt und hatten eine längere Vorlaufzeit dafür. Zudem motiviert die Geschäftsinhaber auch noch das Gewinnspiel um Tatort Eifel", freut sich der GVV-Vorsitzende Hans-Dieter Wilhelm. Und wer hat das schönste Fenster? "Eigentlich haben alle ihre Schaufenster schön gestaltet", sagt Wilhelm diplomatisch. Doch einige stechen im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge. Im Raumausstattungsgeschäft Krump in der Trierer Straße hat sich Mitarbeiterin Hedwig Sartoris zwischen Bettwäsche und Handtüchern Messer und Fernglas bemüht und ein sogar Skelett aufgehängt. "Den ,Tatort Eifel' finde ich ausgezeichnet, deshalb machen wir auch mit", erzählt Seniorchefin Luise Krump. Ein richtiger Eifelkrimifan ist Radio-Conrad-Chef Karl-Heinz Schäfer, und dementsprechend ist er auch ans Werk gegangen. An seinem Tatort sitzt das Opfer gefesselt an einem Stuhl und ist mit einem Sack erstickt worden. "Ich finde die Idee zu ,Tatort Eifel' richtig pfiffig und bin auch ein großer Fan von Jacques Berndorf, dessen Bücher ich alle schon gelesen habe", erzählt Schäfer, der als begeisterter Motorradfahrer auch noch den Bezug der Bücher zu den einzelnen Tatorten gut kennt. "Beim Lesen fahre ich alle Strecken im Geiste mit, und wenn ich an eine solche Stelle beim Fahren komme, dann weiß ich das genau."Lucie Bordbar vom Zoogeschäft "Zoo4you" hat sich besonders ideenreich ins Zeug gelegt. Ein Totenkopf auf rotem Samt, ein Koffer mit Pistole und Pfeife und noch eine Flasche Whisky, das ist die richtige Mischung für einen Tatort. "Wenn wir schon mitmachen, dann aber auch richtig. Die Plastikpistole habe ich von meinen kleinen Sohn geliehen, der sie aber schonwiederhaben möchte", erzählt Lucie Bordbar. Auch sonst hat sich die Dauner Geschäftswelt auf den Tatort Eifel eingestellt. So bietet das "Haus der Gesundheit" eine mörderische Kopfmassage mit der Tatwaffe an. Die Tatzeit darf sich der Kunde selbst aussuchen, und der Tatort ist das Geschäftshaus des Unternehmens.

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