Perspektive durch Bildung

Von Washington nach Daun: Nach Gesprächen als Sicherheitsberater mit der US-Regierung sprach Bundeswehrarzt Reinhard Erös in der Eifel über die aktuelle Situation in Afghanistan.

 Reinhard Erös. TV-Foto: Felicitas Schulz

Reinhard Erös. TV-Foto: Felicitas Schulz

Daun. (fs) Taliban, Warlords und Drogenbarone - Reinhard Erös, Oberstabsarzt der Bundeswehr, hatte viel aus Afghanistan zu berichten.

Dass der Mediziner erst vor ein paar Stunden aus den USA eingereist ist, weil er dort die US-Regierung zur Sicherheit am Hindukusch beraten hatte, zeigt, dass es Alois Mayer vom Eifelverein und der Volkshochschule gelungen ist, einen weltweit gefragten, hochkarätigen Referenten zu gewinnen. 150 Besucher waren gekommen, um Reinhard Erös zuzuhören. 20 Jahre in Afghanistan gelebt



Familie Erös lebte mehr als 20 Jahre in dem Land mit ihren fünf Kindern und lernte die Nöte, aber auch die menschlichen Stärken der Afghanen kennen - Reinhard Erös als Arzt und seine Ehefrau Annette als Lehrerin. Beide begannen auf ihre Weise für Afghanistan zu kämpfen. Besonders die Kinder lagen ihnen am Herzen, jahrzehntelange Unsicherheit und Kriege demoralisierten das Land. "Nur mit Bildung und Erziehung statt Fundamentalismus kann langfristig eine Verbesserung möglich werden", betonte Erös. Im Jahr 1998 gründete das Ehepaar mit seinen Kindern das zukunftsgerichtete Projekt: "Kinderhilfe für Afghanistan". Sie errichteten und betreiben ausschließlich mit heimischen Mitarbeitern und aus privaten Spendengeldern unter anderem Friedensschulen, Waisenhäuser und Gesundheitsstationen. Mittlerweile sind es 25 Schulen für etwa 50 000 Kinder, die sonst nur Koranschulen als Bildungsstätten hätten. Siegfried Horn, Vorsitzender des Eifelvereins, OG Daun, dankte für das "Feuerwerk der Informationen, die uns das Land und seine Probleme verständlicher machen." Mit anhaltendem Applaus, Geldspenden und dem Kauf von Büchern bedankten sich die Besucher, unter ihnen eine Oberstufenklasse mit ihrem Lehrer aus Gerolstein.

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