Gerolstein. Der Beirat der Tourismus- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (TW) Gerolsteiner Land, die die kommunale Seite beim Gerolsteiner Tour-Festival vertritt, hat einstimmig seine Beteiligung an dem Radsport-Event für jedermann in den Jahren 2009 bis 2011 zugesagt. Kostenpunkt für die kommunale Seite: jährlich 20 000 Euro sowie zusätzliche 5000 Euro für ein erweitertes Rahmenprogramm.

In der Terminfrage ist ebenfalls noch keine Einigung zwischen den drei Partnern - der Kommune, dem Gerolsteiner Brunnen und dem Delius-Klasing-Verlag, der das Radsport-Fachmagazin "Tour" herausgibt - erzielt worden. Zur Auswahl stehen der 16. und 17. Mai sowie der 20. und 21. Juni.

Von drei auf zwei Tage reduziert

Mit dem aktuellen Beschluss auf kommunaler Seite wurde jedoch nicht nur die bereits bekannt gewordene Tendenz bestätigt, dass das Tour-Festival auch nach dem Ausstieg des Gerolsteiner Brunnens aus dem Profiradsport-Sponsoring Bestand haben wird (der TV berichtete), sondern dass die angedachten Veränderungen der Veranstaltung ebenfalls umgesetzt werden: Erstens wird das Tour-Festival von ehemals drei auf zwei Veranstaltungstage (Samstag und Sonntag) reduziert. Zweitens wird die Veranstaltung mehr breitensportlich angelegt. So soll beim Rad-Marathon am Sonntag die Einstiegsdistanz von bislang 50 auf 25 Kilometer heruntergeschraubt werden.

Drittens soll der Festival-Charakter stärker betont werden, um nicht ausschließlich radsportinteressierte Gäste anzuziehen. TW-Geschäftsführer Hans-Peter Böffgen schwebt ein Konzept wie bei der "Bike-Night" in Daun vor, wo die Radler abends einen Innenstadtparcours befahren, derweil die Gäste zusätzlich durch Live-Musik und sonstiges Rahmenprogramm unterhalten werden.

Ziel der Veränderungen: "Wir wollen mehr Gäste und nach wie vor mehr als 3000 Teilnehmer anlocken", sagt Böffgen. Das wurde trotz stetiger Steigerung bislang nicht geschafft: Nahmen zum Auftakt 2006 exakt 2350 Radfahrer teil, waren es im Folgejahr bereits 2669 und 2008 gar 2970 Sportler.

Böffgen gibt sich optimistisch - aus mehreren Gründen: Während er die Reduzierung auf zwei Tage für verkraftbar hält, sieht er in der stärker breitensportlichen Orientierung und des Stärkung des Festival-Charakters genau den richtigen Weg, eine Attraktivitätssteigerung herbeizuführen. Das könnte auch dadurch geschehen, dass mehrere Zieldurchfahrten während des Marathons geplant werden.

Das Problem: die stundenlange Sperrung der B 410 bis nach Pelm. "Ich bin zwar noch nicht davon überzeugt, dass sich der ganze Mehraufwand dafür lohnt, lasse mich aber gerne überzeugen", sagt Böffgen, der ebenfalls auf die Beibehaltung der bisherigen Marathonstrecke durch die sportliche Leitung hofft.

Denn: "Da sind wir eingespielt und wissen, worauf wir besonders achten müssen und können uns stärker auf die Bewerbung der Veranstaltung kümmern. Denn die ist in der Vergangenheit zu kurz gekommen", sagt der TW-Chef.

Etwas enttäuscht zeigt er sich darüber, dass seine Idee der stärkeren Einbindung der Nachbarstädte bislang nicht auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Er sagt: "Bislang fahren wir eher durch den ländlichen Bereich, aber Sprint oder Bergwertungen innerhalb einer Stadt oder gar die zusätzlich Auslobung eines Preises der Stadt x würden die Veranstaltung ein weiteres gutes Stück nach vorne bringen. Das wär' doch was."

Das vorläufige Programm:

Samstag: 14-16 Uhr: Mannschaftszeitfahren

16-18 Uhr: Einzelzeitfahren

18.30-21 Uhr: Kinder- und Sprintrennen durch die Innenstadt; Live-Musik und sonstiges Rahmenprogramm an mehreren Stellen

Sonntag: 8-17.30 Uhr: Marathon mit Streckenoptionen von 25 bis 200 Kilometern. (mh)