Strohn bekommt eine neue Stromstation

Strohn · Die Zahl der Erneuerbare-Energien-Anlagen steigt weiter, auch in der Vulkaneifel. Das macht den Aus- und Umbau der Stromnetze erforderlich. In Strohn wurde deshalb nun die erste automatisierte Netzstation im Kreis Vulkaneifel installiert.

Strohn. Es kommt ja nicht jeden Tag vor, dass in der Strohner Ortsmitte ein großer Kranwagen steht, es muss also etwas Besonderes anstehen, wenn so schweres Gerät aufgefahren wird. Hintergrund: Das RWE modernisiert derzeit das Stromnetz, deswegen bekommt Strohn eine automatisierte Ortsnetzstation, die die konventionelle ersetzt.

"Durch den höheren Grad der Automatisierung wird die Station direkt an das bestehende Leitsystem angebunden", erläutert Thomas Hill, Leiter des RWE-Regionalzentrums Rauschermühle, den Austausch der Stationen. Er ergänzt: "Sollte es einmal zu einer Störung kommen, erfolgt die Fehlerdiagnose nicht ausschließlich durch das Team vor Ort, sondern durch eine direkte digitale Information. Das spart Zeit und vermeidet lange Versorgungsunterbrechungen."

Aufregend sieht so eine automatisierte Ortsnetzstation, wie sie in dieser Woche aufgestellt wurde, nicht aus. Aber wie so oft geht es um die "inneren Werte", in diesem Fall die eingebaute Technik. Die Zentrale kann im Störungsfall mit Hilfe der eingebauten Fernsteuerung eine Netztrennung oder eine -umschaltung zur schnellen Erkennung des Fehlers vollziehen.

Die Kunden profitieren laut RWE vor allem von kürzeren Reaktionszeiten durch den geringeren Aufwand bei der Fehlersuche und durch Netzumschaltungen.

"Wir brauchen für die Energiewende nicht nur Solarmodule oder Windparks, sondern auch den erforderlichen Aus- und Umbau der Netze", erklärt Hill. Oft werde das Thema Netzausbau im Rahmen der Energiewende mit den großen "Stromautobahnen" in Verbindung gebracht, heißt es in einer RWE-Pressemitteilung. Die Energiewende finde jedoch hauptsächlich vor Ort statt: Rund 95 Prozent der Maßnahmen zur Energiewende werden auf den "normalen Straßen" des Stromverteilnetzes umgesetzt.

"Wir haben für die automatisierte Technik bewusst Orte ausgewählt, bei denen die Entfernung zwischen der Netzbetriebsstelle und den Stationen einen größtmöglichen Zeitgewinn bei einer Störung verspricht", sagt Hill.
Die neue Ortsnetzstation in Strohn könne voraussichtlich noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. Flächendeckend werden insgesamt 70 dieser Anlagen installiert und in den kommenden Wochen in Betrieb genommen.

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