Und er bewegt sich noch

Ein Gutachten belegt, dass ein Hang in der Pelmer Ortsmitte minimal rutscht. "Das ist seit 1978 bekannt", sagt Ortsbürgermeister Wolfgang Zaeper. Damit die Ortsgemeinde aus der Verantwortung für künftige Bauvorhaben herauskommt, muss der Bebauungsplan fürs Gebiet "Studentenfeld" geändert und eine Klarstellungssatzung fürs ganze Dorf beschlossen werden.

 Wolfgang Zaeper, Ortsbürgermeister in Pelm, zeigt auf die Verschiebung des Gehweges im Zentrum des Rutschgebietes. 1,3 Zentimeter „bewegt“ sich der Gehweg pro Jahr in die andere Richtung. Im Laufe der Zeit ist der Versprung zu erkennen. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Wolfgang Zaeper, Ortsbürgermeister in Pelm, zeigt auf die Verschiebung des Gehweges im Zentrum des Rutschgebietes. 1,3 Zentimeter „bewegt“ sich der Gehweg pro Jahr in die andere Richtung. Im Laufe der Zeit ist der Versprung zu erkennen. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Pelm. Der untere Teil des bedrohlichen Hanges endet an der B 410 in der Ortsmitte und wird flankiert von der K 33 in Richtung Gees. An beiden Seiten ist das 200 Meter breite Areal bebaut. Auf der einen Seite liegt das Baugebiet "Grundacker" (in Richtung Gees) und an der anderen Seite das Baugebiet "Studentenfeld" mit über 70 Häusern. Ein Grundstück vom Studentenfeld, unmittelbar an der Rutschzone, liegt seit Jahrzehnten brach. Es ist mit hohen Bäumen bewachsen und nicht mehr als Baugrundstück zu erkennen. Die Witwe des ehemaligen Besitzers hat es jüngst an einen Makler zum Verkauf weitergegeben.Nicht mal eine Garage darf gebaut werden

Der Makler stellte eine Bauvoranfrage, um die Bebaubarkeit abzufragen, und brachte damit mehrere Verfahren ins Rollen. Die Gemeinde gab für 5000 Euro ein neues Gutachten in Auftrag. Ortsbürgermeister Zaeper: "Der Hang rutscht noch immer, was aber schon seit 1978 bekannt ist." Messpunkte im Gehsteig der durchquerenden Straße "Studentenring" ergeben laut Verbandsgemeinde Gerolstein "eine Hangdeformationsrate von 1,3 Zentimeter pro Jahr im Zentrum des Rutschgebietes". Wegen der Bauvoranfrage stand der Pelmer Rat unter Handlungszwang. Zaeper erläutert: "Wir haben zunächst eine Veränderungssperre für den Bebauungsplan beschlossen, so dass nichts mehr gebaut werden darf, noch nicht mal ne Garage." Im nächsten Schritt hat der Rat in der jüngsten Sitzung die Aufhebung des Bebauungsplanes sowie die Aufstellung einer Klarstellungssatzung beschlossen. Mit der Klarstellungssatzung werde festgelegt, was zum Innen- und Außenbereich des Dorfes gehöre. Zaeper erklärt: "Danach gehört das Areal des Rutschhanges zum Außenbereich, und wer dann da bauen will, muss Anträge über alle möglichen Instanzen stellen. Die Ortsgemeinde ist aus der Verantwortung raus." Er freue sich, dass endlich Klarheit herrsche. Mit Blick auf die Eigentümer des betroffenen Grundstücks sagt er: "Sie hatten vor etlichen Jahren die Möglichkeit zum Tausch und haben es nicht gemacht." Laut Gutachten bräuchten sich andere Anlieger keine Sorgen zu machen. Die Hangrutschung sei exakt begrenzt und betreffe keine weiteren Areale.

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