Gerolstein. Es bleibt nicht mehr viel Zeit: Bis 2. November muss die Realschule plus (ehemals Regionale Schule) Gerolstein ihren Antrag, Ganztagsschule werden zu wollen, bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier vorlegen - und zwar samt Anmeldung von mindestens 54 Schülern. Und vom 12. bis zum 25. Oktober sind noch Herbstferien. Das weiß auch Rektor Günter Mehles. Er sagt: "Wir werden jetzt sofort mit der verbindlichen Befragung starten und nach den Ferien die letzten Rückläufe erwarten." Er selbst gibt sich zuversichtlich, dass die erforderliche Anzahl an Anmeldungen erreicht wird - wenngleich es bei einer unverbindlichen Umfrage die vergangenen Wochen noch nicht ganz gereicht hat.

Ganztagsangebot für Klassen fünf bis zehn geplant

Mehles sagt: "Der Trend ist positiv: Nach unserer ersten Infoveranstaltung zur Ganztagsschule vor kurzem gab es schon etwa drei Dutzend Interessensbekundungen, und von den Eltern unserer jetzigen 77 Fünftklässler hat jeder Zweite nachgefragt, ob wir ein Ganztagesangebot haben."

Geplant ist, für die Klassen fünf bis zehn ein Ganztagsangebot zu schaffen. Hauptbestandteil sollen laut Mehles "schulische Inhalte" sein, "Hausaufgabenbetreuung" sowie "die individuelle Förderung von Schülern" oberste Priorität genießen. Daneben soll es Sport- und sonstige Angebote geben. Der Rektor betont: "Wir brauchen einfach mehr Zeit für die schulischen Belange. Viele Schüler benötigen noch mehr Unterstützung, doch dafür reicht der Vormittag nicht mehr."

Angeschrieben werden sollen nun die Eltern der Schulklassen 5 bis 9 der Realschule plus sowie die Eltern der Viertklässler aller Grundschulen in der Verbandsgemeinde Gerolstein (Birresborn, Gerolstein, Neroth) sowie von benachbarten Grundschulen (Wallenborn, Niederstadtfeld, Üxheim und Hillesheim).

Mehles hofft inständig, dass die erforderlichen Anmeldungen zusammenkommen. Er sagt: "Das wäre ganz wichtig für die Region, denn dann wären wir weit und breit die einzige weiterführende Schule mit Ganztagesangebot.

Damit hätten wir zum einen ein Alleinstellungsmerkmal, zum anderen könnten wir den Kindern und Eltern, die bereits in ihren Grundschulen ein Ganztagsangebot zu schätzen gelernt haben, Kontinuität bieten."

Eine Einschätzung, die auch die politischen Vertreter des Gerolsteiner Landes einstimmig teilten. Im Haushalt 2010 der Verbandsgemeinde sollen demnach auch "die erforderlichen Mittel" für die Ganztagsschule eingestellt werden.

Ob damit auch die von Rektor Günter Mehles unlängst gestellte Forderung nach einer neuen Schulturnhalle abgedeckt ist, lässt sich allerdings bezweifeln. EXTRA Zeitplan: Oktober 2009: Schriftliche Umfrage unter den Eltern der Klassen 5 bis 9 der Realschule plus Gerolstein, der Viertklässler der Grundschulen in der VG Gerolstein sowie der benachbarten Grundschulen. November 2009: Bis 2. November muss der GTS-Antrag bei der Schulbehörde vorliegen - samt Anmeldung von mindestens 54 Schülern. Ende Dezember 2009: Bildungsministerium in Mainz entscheidet über den Antrag. Frühjahr 2010: Verbindliches Anmeldeverfahren für die Eltern: falls Mindestteilnehmerzahl von 54 erreicht wird, erteilt das Ministerium die Einrichtungsoption für die GTS. Frühjahr/Sommer 2010: Schule erstellt Detailkonzept für den GTS-Betrieb, Schulträger veranlasst notwendige Umbauten und stellt erforderliche Ausstattung zur Verfügung. August: Start der GTS. (mh)