Heyroth. Acht Kinder, acht Erwachsene und ein Dackel sind an diesem Morgen im Generationengarten zusammengekommen. Ihr Ziel ist es, den Garten für die neue Saison vorzubereiten. Während die einen graben und hacken, jäten die anderen Unkraut.

Ein Strauch für jedes Kind

Seit dem vergangenen Jahr bestellen die Heyrother ihren Generationengarten mitten im Dorf. "Beim Erntedankfest im Herbst waren ungefähr 80 Leute da, also fast das ganze Dorf", erklärt Ortsvorsteher Wolfgang Heinrichs.
"Der Garten ist innerhalb kürzester Zeit zum Treffpunkt geworden", so Heinrichs. "Auf den Bänken unterm Birnbaum sitzen oft die Älteren und erzählen", und weil jedes Kind einen Strauch mit seinem Namen drauf habe, kämen auch sie regelmäßig zum Garten. Der Zusammenhalt in dem kleinen Dorf mit gerade mal 101 Einwohnern sei gut, betont Heinrichs; das zeige sich eben in dem Gartenprojekt. Rund ein Drittel der Dorfbewohner seien Kinder und Jugendliche.
Für junge Familien muss aber auch das Umfeld stimmen. Deshalb beklagt der Ortsvorsteher auch, dass sein Dorf immer noch nicht an eine schnelle Internetverbindung angeschlossen ist: "Das ist gerade für junge Leute wichtig, schon für Schulkinder und erst recht für alle in der Ausbildung."
Eine junge Familie habe deshalb sogar ein leerstehendes Haus im Ortskern nicht gekauft.
Die Idee zu dem Generationengarten war im Rahmen der Dorfentwicklung entstanden. Schnell bildete sich der Verein Heyroth in Bewegung unter dem Vorsitz von Erich Karolyi. Der ist zwar aus Protest gegen eine Kürzung öffentlicher Zuschüsse für das Gartenprojekt (der TV berichtete) zurückgetreten, dennoch bleiben die übrigen Vereinsmitglieder weiter aktiv. AIX