60 Jahre treue Liebe

Die Liebe ist auf dem fruchtbaren Boden der Ehe nie verwelkt: Alois und Franziska Hartl aus Waldweiler feierten am 7. Februar ihre Diamantene Hochzeit. Die erste seit Jahrzehnten im Ort.

 Mit ihren Kindern, Enkeln, Verwandten, Freunden und Vertretern der Öffentlichkeit feierten Alois und Franziska Hartl Diamantene Hochzeit. TV-Foto: Hans-Josef Loch

Mit ihren Kindern, Enkeln, Verwandten, Freunden und Vertretern der Öffentlichkeit feierten Alois und Franziska Hartl Diamantene Hochzeit. TV-Foto: Hans-Josef Loch

Waldweiler. (jolo) Ausweisung und Flucht schweißten das Paar noch enger zusammen. Jetzt feierten Alois und Franziska Hartl in Waldweiler Diamantene Hochzeit, das erste 60-jährige Ehejubiläum seit Jahrzehnten im Ort. Im Traum dachten beide damals in der Tschechoslowakei, wo sie am 7. Februar 1948 in Hammern bürgerlich getraut wurden, nicht daran, dass sie noch drei Viertel ihres Lebens glücklich erlebten. Fast zwei Monate nach ihrer Eheschließung wurden sie aus ihrer damaligen Heimat ausgewiesen. Es folgten Aufenthalte in den Flüchtlingslagern Fuhrt im Walde und Obereisbach (Rhön). Am 17. November 1950 kamen der 84-jährige Alois Hartl und seine drei Jahre jüngere Frau Franziska geb. Joachimsthaler in Waldweiler an. Zehn Jahre später bauten sie in ihrer neuen Heimat ein Haus. Drei Söhne und eine Tochter wurden ihnen geschenkt. Ein herber Rückschlag für das Jubelpaar war, als ein Sohn 1972 tödlich verunglückte. Der Hobby-Bastler und die Näherin

Der Grund dafür, dass die beiden Hartls sich im Hochwalddorf pudelwohl fühlen, ist die Tatsache, dass sie sich in vielen Dorfvereinen integrierten. Mutter Hartl war glücklich, wenn ihre Kinder wohlauf waren, sie im Garten arbeiten konnte oder an der Nähmaschine saß. Außerdem trug sie gut zehn Jahre den Trierischen Volksfreund und den Paulinus aus. Zu Hobbybastler Alois Hartl kamen die Dörfler, wenn ihr Fahrrad oder Moped streikte oder die Motorsäge defekt war. Er brachte alles wieder zum Laufen. Neben den Kindern und vier Enkeln gratulierten Verwandte, Freunde, der Heimatverein, Pfarrgemeinderat, Frauengemeinschaft, Kirchenchor sowie Pfarrer Thomas Linnartz, Ortsbürgermeister Manfred Rauber, Bürgermeister Werner Angsten und Kreisbeigeordneter Helmut Reis. Der Musikzug Waldweiler gab ein Ständchen. Der Ministerpräsident ließ grüßen und der neue Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, bat in seiner Urkunde, die ihnen in einem feierlichen Gottesdienst überreicht wurde, darum, dass Gott ihre Liebe weiterhin fruchtbar machen wolle.

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